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2024: Getreidelagerung vorbereiten

9 Punkte zur Lagerhygiene:
1. Getreidelager sorgfältig reinigen und vorhandene Getreide-Restmengen separieren.
2. Leerraumbehandlung mit Insektiziden falls Vorjahresbefall vorhanden.
3. Ritzen und Fugen abdichten und Hohlräume vermeiden. Das Eintreten von Regen und Kondensflüssigkeit und die Zuwanderung von schädlichen Nagern und das Nisten von Vögeln im Bereich der Vorratslager sollte so gut es geht verhindert werden.
4. Getreide möglichst trocken und kühl einlagern.
5. Feuchteinseln im Getreidelager vermeiden.
6. Lager belüften und kühlen. Im ersten Schritt sind Temperaturen im September/Oktober von maximal ca. 18-20°C im Stapel anzustreben. Für November/Dezember sollten Temperaturen unter 12-15°C erreicht werden. Unter 12 °C sind Vorratsschädlinge inaktiv, werden allerdings bei Wiedererwärmung auch wieder aktiv. Zur Belüftung mit Außenluft sollte die Außentemperatur mindestens 5°C niedriger als die Lagertemperatur und die Luftfeuchte möglichst unter 60 % sein (Schüttkegel einebnen; Abstand der Kühlkanäle = halbe Schütthöhe; Luftdurchsatz mindestens 15 m³ Luft pro m³ Getreide und Stunde). Bei dem Einsatz eines Kühlgerätes sollte der Kanalabstand maximal so groß sein wie die Schütthöhe des Getreides und der Luftdurchsatz mindestens 10 m³ Luft pro m³ Getreide und Stunde betragen.
7. Lager regelmäßig kontrollieren auf Schädlinge, Feuchtigkeit und Temperatur.
8. Befallenes Getreide umlagern und dabei mit Insektiziden behandeln.
9. Getreide vor der Vermarktung nochmals prüfen.

Da die Wirkstoffe nur in sehr geringem Umfang ausgasen, ist die Wirkung auf versteckt sitzende Schädlinge stark eingeschränkt. Nur die mit Spritzbelag versehenen Flächen sind geschützt, daher muss bei der Leerraumbehandlung je nach Oberfläche auf gute Benetzung geachtet werden.
Bei der Behandlung von Getreide besteht zwar keine Wartezeit, nach der Anwendung sollten aber 3-4 Wochen bis zur Nutzung verstreichen. Sollte eine Behandlung kurz vor der Vermarktung nötig werden, muss nach der Behandlung mindestens 3 Tage Einwirkzeit abgewartet werden.

Soll Getreide nicht vermarktet bzw. nicht als Saatgut verwendet werden, kann in geeigneten Lagerräumen auch durch den Einsatz von Propionsäure bei der Einlagerung der Schädlings- und Pilzbefall reduziert werden. Feuchtegehalt des Getreides und angestrebte Lagerdauer bestimmen die Aufwandmenge der Propionsäure.

Als gebrauchsfertiges Nebelgerät steht (…) zur Bekämpfung von Mottenfaltern und vorratsschädlichen Käfern in leeren und befüllten Lagerräumen zur Verfügung. Dedevap plus wirkt vorwiegend gegen Motten. In ausreichend dichten Räumen (Fenster, Türen und andere Öffnungen sind abzudichten) werden nach einer Einwirkungszeit von 6 Stunden auch versteckt sitzende Käfer erfasst. Nicht bekämpft werden Schädlinge, die sich innerhalb von eingelagertem Getreide befinden.
Eine Dose reicht für 1.000 m³ Raumvolumen gegen Schadmotten. Gegen Käfer reicht eine Dose für 250 m³ Raumvolumen. Die Wirkdauer ist gering. Zur Auszehrung eines Mottenbefalls ist das Produkt bis zu 10-mal im gleichen Getreidelager zugelassen. Die in den Räumen lagernden Vorräte dürfen ohne Abdeckung verbleiben (Wartezeit bei behandeltem Getreide 21 Tage).

(Auszug aus dem Rundschreiben, zu Mittelwahl und -anwendung fragen Sie Ihren Berater vor Ort)

Autor: Landberatung Schaumburg e.V.

04.07.2024

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