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Auf Schnecken achten!

Witterungsbedingt sind dieses Jahr viele Schnecken unterwegs, die stellenweise im Auflaufen der
Zuckerrüben an Flächenrändern auch schon zu Problemen geführt haben. Besonders gefährdet sind die Schlagränder zu Gras und Grabenkanten sowie zu angrenzendem Grünland, Brachland, Zuckerrüben, Mais und abgeernteten Rapsflächen sowie klutige Tonköpfe oder ähnliche Teilbereiche im Schlag, die den Schnecken guten Schutz bieten. Auf vielen Standorten hat es sich bewährt diese besonders gefährdeten Schlagränder in einer Breite von ca. 10 m, sowie sonstige gefährdeten Teilbereiche, vorbeugend (möglichst bis 3 Tage nach der Saat) mit Schneckenkorn zu behandeln. Wenn aufgrund des Saatbettes (schwerer Boden, klutig, lose, Mulchauflage) höhere Bedenken auf dem ganzen Schlag angebracht sind, ist bei feuchten Bedingungen auch eine vorbeugende Behandlung des gesamten Schlages abzuwägen. Bei ausreichender Durchfeuchtung des Oberbodens sollte auf jeden Fall intensiv auf Schnecken kontrolliert werden! Dazu bietet sich das Ausstreuen von 5080 Körnern/m² Schneckenkorn (Wirkstoff Metaldehyd) an mehreren Stellen des Schlages an, die anschließend mit Schneckenfolien oder angefeuchteten Jutesäcken abgedeckt werden sollten. Eine Befeuchtung der Jutesäcke mir Bier verstärkt die Lockwirkung. Da mit diesen Ködern in vielen Fällen nur ein Bruchteil der Schneckenpopulation zum Vorschein kommt, ist eine Behandlung bereits ab einem Auffinden von einer Schnecke erforderlich.

Neben Winterraps sind besonders Rapsweizen, früher Zuckerrüben und Maisweizen und alle Herbstsaaten auf Grünland oder Bracheumbrüchen gefährdet. Daneben steigt die Gefährdung, wenn das Saatbett durch grobe Kluten oder lockere Mulchauflage oder ähnliches den Schnecken guten Schutz bietet. Denn Schnecken sind nicht in der Lage im Boden zu graben, sondern sind auf vorhandene Hohlräume (Kluten, Steine, Röhren von Regenwürmern, Mulchdecke) angewiesen. Schnecken sind bis zum Gefrierpunkt aktiv und nehmen Nahrung auf. Sie können in einer Nacht Entfernungen von 1015 m zurücklegen. Die größte Gefahr ist vorüber, wenn Winterraps das 4
Blattstadium und Getreide das 2Blattstadium überschritten hat.

Um den Schneckendruck beim Rapsweizen möglichst klein zu halten, sollten die Altrapsflächen nach dem ersten Rapsaufschlag schwarz gehalten werden. Mit einem Stoppelbearbeitungsgang (flach!) ist auch eine zusätzliche mechanische Störung der Schnecken und der Mäuse verbunden, während dieser Effekt beim GlyphosatEinsatz nicht vorhanden ist. Es ist nicht möglich den Schnecken durch das Ausbringen eines Totalherbizides die Nahrungsgrundlage zu entziehen, weil sie sich in solchen Fällen von abgestorbenen Pflanzenresten ernähren. Ein Glyphosat Einsatz zur Zerstörung des Rapsaufwuchses an Stelle einer Stoppelbearbeitung sollte nur in Erwägung gezogen werden, wenn der Rapsaufwuchs zu üppig geworden ist und daher nicht mehr zufriedenstellend mechanisch eingearbeitet werden kann und /oder ein erheblicher Unkrautaufwuchs vorhanden ist.

Beim Schneckenkornstreuen sollte eine Köderdichte von mindestens 35 Körnern/m² ausgebracht werden. Gerade bei wechselhafter Witterung sollte Wert auf eine gute Niederschlagsbeständigkeit der Köder gelegt werden. Sobald die Schneckenkörner aufgeweicht sind und zerfallen, ist die Wirkung vorbei und im Bedarfsfall ist ein Nachstreuen erforderlich. (Auszug aus dem Rundschreiben)

Autor: Landberatung Schaumburg e. V.

12.08.2022

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