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Andüngung in Raps und Getreide

Mit Beginn des zweiten Monats im neuen Jahr schwenkt der Fokus langsam, aber sicher auf die Andüngung der Winterungen. Nachdem die Düngerpreise im letzten Jahr explosionsartig nach oben geschossen sind, halten sich die Preise auf einem hohen Niveau, sodass der Mineraldünger im Frühjahr nach wie vor ein knappes und vor allem sehr teures Gut darstellt, welches wohldosiert eingesetzt werden sollte.

Getreide
Für die Höhe der Andüngung sind derzeit drei Faktoren wichtig, welche herangezogen werden können. Aus der Kombination des Weizentyps mit der bisherigen Entwicklung lässt sich ableiten, ob Bestockungstriebe noch gebildet werden müssen oder die bisherige Entwicklung ausreicht und die vorhandenen Triebe lediglich gehalten werden müssen. Daraus leitet sich die Höhe und Form der Andüngung ab. Entscheidend ist außerdem noch der Nmin-Wert. Die ersten Ergebnisse zeigen eine Tendenz unter dem Durchschnitt der Jahre

Das heißt aktuell:

– Sorteneigenschaften und Ertragsaufbau beachten

– Bestandesdichte und Triebstruktur erfassen und festhalten

– Nmin-Wert und Verfügbarkeit der Werte beachten

Früh gedrillte Bestände stehen oft üppig, sind schon voll bestockt und konnten 3 bis 4 kräftige Triebe mit 2-3 Blättern entwickeln. Damit ist eine Düngung zur Bestockungsförderung nicht notwendig. Die N-Düngung dient dann in erster Linie der Förderung der Ährenanlagen in den Seitentrieben und kann NH4-N betont oder auch mit Harnstoff erfolgen.
Etwas schwächer entwickelte Bestände müssen dementsprechend etwas höher angedüngt werden, um die N-Versorgung während der Bestockung und dadurch das Wachstum der noch fehlenden Seitentriebe zu unterstützen. Durch die Niederschläge ist der Nitratanteil im bisher durchwurzelten Horizont eher niedrig bis hin zu gänzlich verlagert und die Problematik der ausreichenden Bestockung verschärft sich nochmal. Hier sollte tendenziell eher etwas früher und nitratbetont angedüngt werden, um eben die erwähnte Bestockung zu fördern.

Auch muss bei der mineralischen Startgabe der Stickstoff mit Schwefel ergänzt werden, um die Schwefelversorgung der zur Ausnutzung von 10 bis 15 kg Stickstoff wird 1 kg Schwefel benötigt.

Raps
Die Rapsbestände hatten teilweise einen schwierigen Start im Herbst, haben sich aber größtenteils doch noch recht zufriedenstellend entwickelt. Die Tendenz der Nmin-Werte zeigt sich, wie bereits im Getreide beschrieben, auch im Raps. Knapp entwickelte Bestände sollten daher zeitig angedüngt werden, damit den unteren Verzweigungen die Versorgung nicht abgeschnitten wird. Damit wird die Knospenbildung sichergestellt und eine übermäßige Reduktion der Verzweigungen verhindert. Solche beschriebenen Bestände sollten, sobald es die Bedingungen zulassen, mit 80 – 100 kg N/ha angedüngt werden.
Sind keine Blattverluste über Winter festzustellen und die Bestände üppig, kann die Startgabe um etwa 20 kg N/ha reduziert werden. Denn hier beträgt der Schotenansatz und die potenzielle Anzahl der Körner/m2 bereits weit mehr als 100 %, sodass eine minimale Reduktion den Beständen eher guttut. Trotzdem darf der Raps nicht hungern. Bei der organischen Düngung sollte der Mineraldünger nicht auf 0 zurückgefahren werden, sondern wenigstens die bereits erwähnten 40 kg N/ha N-Dünger mit Schwefelanteil (z.B. ASS, SSA, Piamon, Kieserit) gestreut werden. Auf eine stark nitratbetonte Düngung sollte verzichtet werden, damit die Pflanze nicht zu anfällig für eventuelle Spätfröste sind, die im März und auch April nicht ganz ausgeschlossen werden können.

Autor: Landberatung Grafschaft Hoya e. V.

09.03.2023

 

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