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Bio-Kichererbsenanbau lohnt sich auch in Niedersachsen

Der Kichererbsen-Anbau findet vor dem Hintergrund verstärkter Nachfrage von verarbeitenden Betrieben auch in Niedersachsen zunehmendes Interesse. Die Anbaufläche bewegt sich insgesamt aber noch im niedrigen zweistelligen Bereich. Die Frage, ob Kichererbsen im norddeutschen Klima angemessene Erträge bringen, wurde in einem Versuch mit acht Sorten am Standort Darzau geprüft. Kichererbsen gedeihen gut in einem warmen und sonnenreichen Klima. Ihr Keimoptimum liegt immerhin bei 25 Grad. Die Böden sollten eine hohe Wasserdurchlässigkeit haben bzw. warm, leicht erwärmbar und ohne Staunässe sein. Das heißt, auch Sandböden sind geeignet. An die Bodenfeuchtigkeit stellt die Kichererbse eher geringere Ansprüche. Sie ist relativ dürrefest, aber frostempfindlich. Das Frühjahr 2021 war daher wegen der kühlen Frühjahrstemperaturen in Niedersachsen nicht optimal für diese Kultur, der feuchte Sommer verzögerte die Abreife und Ernte in den September.

Die Sortenwahl ist bei Kichererbsen mit verschiedenen Wuchstypen eine Herausforderung, wie auch die Saatgutqualität bzw. Keimfähigkeit. Das Saatgut ist in der Regel Importware und sollte auf seine Keimfähigkeit vor der Saat überprüft werden. Das TKG der Sorten liegt in einem weiten Bereich von 225 g bis zu 445 g.

Die Unkrautbekämpfung ist bei dieser niedrigwachsenden Kultur mit langsamer Jugendentwicklung eine Herausforderung. Die Kichererbse sollte daher als Hack-Kultur angebaut werden, da sie anders als Saaterbsen auch keine Ranken ausbildet und weniger gut abdeckt.

Im Versuch wurde die Reihenhackmaschine mit einem Reihenabstand von 50 cm zweimal eingesetzt. Gegebenenfalls sollte Unkraut zusätzlich manuell bekämpft werden. Ist die Kichererbse Ende Mai gut etabliert, sind die Einzelpflanzen durchaus widerstandsfähig und striegelresistent. Die Erträge liegen zwischen 10 und 20 dt/ha.

Problematisch war im Versuch die verzögerte Abreife aufgrund des nassen Monats August, die wie in vielen anderen Kulturen dieses Jahr den Ertrag geschmälert hat und zu relativ aufwendigen Ernte- und Aufbereitungsarbeiten führte.

Die Erträge dieses einjährigen Versuches lagen auch in Anbetracht der kalten Frühjahrstemperaturen letztlich zwischen neun und 17dt/ha mit einem Versuchsmittel von 14,3 dt/ha und damit zwischen „gut“ und „akzeptabel“.

Autor: Ulrich Ebert

06.07.2022

 

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