Düngerstreueroptimierung – ein Muss in der Praxis

Landberatung Northeim e. V.

Durch die geänderte DüngeVO ist eine genaue Düngemittelausbringung wichtiger denn je.

Ziel der Düngung ist es, die (Einzel-) Pflanzen gleichmäßig mit Nährstoffen zu versorgen. Gut eingestellte Düngerstreuer erreichen einen VK < 10 %. Der Variationskoeffizient (VK) ist dabei die mittlere prozentuale Abweichung der Streumenge von ihrem Sollwert. Je niedriger der VK, desto besser ist also die Verteilgenau- igkeit. Nach den Regularien der DLG zur Bewertung der Streueigenschaften wird ein Variationskoeffizient von unter 5 % mit „sehr gut“, von 5 bis 10 % mit „gut“ und zwischen 10 und 15 % mit „befriedigend“ bewertet. Ab einem VK von 15 % ist die Verteilung nicht ausreichend genau.

Gelingt die Verteilung nicht gut, erkennen wir Streufehler nur bei N-haltigen Düngern, meist begrenzt auf ca. 2 Wochen nach der Ausbringung und bei der 1./2. N-Gabe. Verfärbungsunterschiede im Bestand sind erst bei Düngungsfehlern von mind. 20 % erkennbar, was Ertragseinbußen im Bereich von 3-10 % bringen kann. > 30 % sind deutliche Verfärbungen sichtbar, verbunden mit Lager können hohe Ertragsverluste entstehen. Gute Ergebnisse werden nur erreicht, wenn die angepasste/ gut eingestellte Ausbringungstechnik an die kontrollierte Düngerart und -qualität angepasst wird.

Düngemittel werden vom landwirtschaftlichen Kunden in erster Linie nach Preis eingekauft. Qualitäts- merkmale werden im Vorfeld selten erfragt und sind zudem vonseiten der Hersteller nur sehr selten definiert. Dabei beeinflussen Parameter wie Korngrößenverteilung, Kornhärte und Oberflächenbeschaffenheit massiv die Flugeigenschaften der jeweiligen Düngerarten. Grundsätzlich ist loser Dünger vielen Risikofaktoren bei Transport und Lagerung ausgesetzt. Die Düngerhersteller stabilisieren die Kornoberflächen zwar oftmals mit einem sogenannten „Coating“, um Merkmale wie Feuchtigkeitsaufnahme, Abrieb und Klumpenbildung zu reduzieren, können aber mit diesem Verfahren nur begrenzt Probleme vermeiden. Da es sich bei den meisten Düngern um wasserlösliche Salze handelt, haben diese bei Kontakt mit der Umgebung das Bestreben, Feuchtigkeit anzuziehen. Der Umfang der Wasseraufnahme ist dabei von den Faktoren Düngertemperatur, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Kontaktfläche und Düngerart abhängig. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 60 % ist bei vielen Düngern wie z. B. KAS und NPK schon ein kritischer Wert erreicht.

Viele Hersteller bieten mittlerweile Düngerstreuer an, die nach Angaben weiter als 40 m arbeiten können. In den Betrieben finden wir teils modernste Streuer mit Gewichtsdosierung und Section-Control, welches Teilbereiche des Streufächers mit GPS-Unterstützung automatisch zu- und abschaltet. Zum erheblichen Anteil finden wir aber auch Düngerstreuer, wo noch „Handeinstellung“ angesagt ist. Bei Überprüfungen gab es bei 90% der Geräte Mängel.
(Auszug aus dem Rundschreiben)

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