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Auf Blattläuse als Virusvektoren achten!

Im Herbst können Blattläuse und Zikaden die jungen Getreidebestände mit Viruskrankheiten infizieren. Durch den Fortgang der Rüben- und Maisernte verlieren die Blattläuse ihre Zwischenwirte und fliegen in die Getreidebestände ein. Auch die kleinen, grünen Zikaden können virusbeladen sein und die Bestände infizieren. Blattläuse können das Gelbverzwergungsvirus (BYDV) und Zikaden das Weizenverzwergungsvirus (WDV) übertragen.

Die LWK Niedersachsen hat in den diesjährigen Untersuchungen des Ausfallgetreides auf vielen Standorten das Gelbverzwergungsvirus (BYDV) nachgewiesen! WDV ist bislang untergeordnet. Besonders in der Wintergerste und im sehr frühen Weizen sollten jetzt Kontrollen auf Blattläuse erfolgen!

Eine Insektizidbehandlung muss bei Überschreitung der Bekämpfungsschwelle von 10 % befallenen Pflanzen bereits ab dem zweiten voll entwickelten Laubblatt erfolgen. Unter Umständen kann – je nach Witterungsverlauf – eine zweite Behandlung vor dem Winter notwendig werden. In Gelbverzwergungsvirus toleranten Gerstensorten (z.B. …) ist keine Läusebekämpfung notwendig.

Warme und trockene Witterungsphasen fördern die Schädlinge. Bei Temperaturen unter 12°C verbleiben die Blattläuse unbeweglich, aber lebend am Blattgrund oder in den Tüten. Wenn es tagsüber wärmer und sonniger wird (nachmittags), wandern sie zur Blattmitte und können leicht im Gegenlicht kontrolliert werden. Kurzzeitige Temperaturphasen von bis zu – 12 °C können sie überstehen. Erst bei länger anhaltenden Frostphasen oder Kahlfrösten werden die Läuse nachhaltig dezimiert.

Getreidesaaten im September bis Mitte Oktober sollten im Verlauf des Herbstes regelmäßig auf Blattläuse kontrolliert werden. Der Bekämpfungsrichtwert (BKR) liegt bei 10-20 % befallene Pflanzen im Herbst. Kontrollen sollten bis Mitte November erfolgen. Bei Überschreiten des BKR sollte innerhalb von 5 Tagen eine Insektizidbehandlung erfolgen. Diese Maßnahme ist mit Blattdüngern und/oder Herbiziden mischbar. Auf eine ausreichende Wasseraufwandmenge von 250-300 l/ha sowie eine gute Benetzung, idealerweise mit einer Doppelflachstrahldüse, sollte geachtet werden.

(Auszug aus dem Rundschreiben)

Zur Mittelwahl- und – anwendung fragen Sie bitte Ihren Berater vor Ort.

Autor: Landberatung Hameln-Holzminden e.V. und VuB-Ring „Zwischen Deister und Leine“ e.V.

13.10.2023

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