Aufgrund der anhaltenden Trockenheit ist es in Einzelfällen zu überlegen das Getreide als GPS zu ernten. Folgendes ist bei der Ernte zu beachten. GPS ist ein energiereiches aber eiweißarmes Grundfutter. Für die Silierung kommen besonders Gerste, Weizen und Triticale in Frage, weil diese eine hohe Energiedichte im Korn und ein günstiges Verhältnis zwischen Korn und Stroh haben. Um eine hohe Energiedichte im Siliergut zu haben, muss der Kornanteil mindestens 50 % betragen. Die Energiedichte in GPS liegt jedoch selbst unter optimalen Bedingungen noch deutlich unter der Energiedichte von Gras- und Maissilage.

Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn das Korn am Anfang der Teigreife ist (Fingernagel lässt sich nur noch leicht eindrücken). Die Blätter beginnen sich gerade leicht gelb zu verfärben. In der Regel liegt dieser Zeitpunkt ca. zwei bis drei Wochen vor dem Dreschtermin.

Ganzpflanzensilage ist nicht so leicht silierbar, weil sich die Luft zwischen den Halmen hält. Bei der Ernte ist darauf zu achten, dass alle Körner angeschlagen werden. Dies gelingt am besten mit einem Corn Cracker im Häcksler. Die Häcksellänge sollte zwischen sechs und acht Millimeter liegen und es muss mit schwerem Walzgerät verdichtet werden. Es empfiehlt sich ein Siliermittelzusatz gegen Nacherwärmung. Die Silage sollte mindestens sechs Wochen durchsilieren, bevor diese verfüttert wird.

Wichtig: Betriebe, die in diesem Jahr die von der Ausnahmeregelung Gebrauch machen und die 4% Bracheverpflichtung durch den Anbau von Getreide erfüllen, müssen 4 % der Getreidefläche stehen lassen und dürfen diese Fläche nicht als GPS ernten.

Autor: Landberatung Rotenburg e. V.

23.06.2023