Aktuell stellt sich die Frage, ab wann Feld- und Wegränder gemulcht bzw. abgemäht werden dürfen. Auch vor dem Hintergrund, dass aufgrund der Beregnung Leitungen im hohen Randbewuchs verlegt werden müssen.
Problemunkräuter und -gräser, die von den Feldrändern in die Bestände wachsen oder sich von dort ausbreiten, verursachend zunehmend Bekämpfungsschwierigkeiten. Darüber hinaus bieten die Randstreifen und Gräben Infektionsquellen für Virosen und Zwischenwirte für Krankheitserreger. Die Verbreitung kann über ein Mähen oder Mulchen der Feldränder (vor der Samenbildung) vermindert werden.
Sofern Feldränder im Agrarantrag als „Flächen aus der Produktion genommen“ (590,591) codiert sind, gilt das Mäh- und Mulchverbot vom 01.04. bis 30.06. des Jahres. Gleiches gilt für die Streifenvarianten bei Anrechnung als ökologische Vorrangfläche: Puffer-, Waldrand-, Feldrandstreifen
Handelt es sich lediglich um Gräben, Weg- oder anderweitige Feldränder, können diese jederzeit gemulcht werden. Grundsätzlich gilt hier jedoch das Bundesnaturschutzgesetz: „Die wild lebenden Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften sowie ihre Biotope und Lebensstätten sind auch im Hinblick auf ihre jeweiligen Funktionen im Naturhaushalt zu erhalten.“ D.h., dass dieser Schnitt so spät wie möglich stattfinden sollte, um die Vogelbrut nicht zu zerstören (möglichst nicht vor dem 1. Juli)! Auch sollte eine Maßnahme möglichst in den späten Abendstunden oder frühen Morgenstunden erfolgen (nicht zwischen 8 und 18 Uhr), damit Bienen, die Pflanzen befliegen, geschützt werden. Optimal wäre weiterhin einen bedeckten, kühlen Tag zu wählen.
Sofern Sie nicht selbst Eigentümer des Feldraines sind, ist die Zustimmung des Grundeigentümers Voraussetzung!
Eine chemische Bekämpfung ist verboten und wird mit Bußgeld und Prämienkürzungen geahndet! Gleiches gilt für ein Abbrennen!
Autor: Andreas Wagner, Landberatung Peine e. V.
01.06.2022:
Anmerkung der Redaktion: Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Berater vor Ort.
