Landberatung Springe e. V.
Viele Betriebe sind verunsichert, ob eine Fusariumbehandlung notwendig ist und wie man die entsprechende Fungizidmaßnahme bei den unterschiedlichen Entwicklungsstadien des Winterweizens aus arbeitswirtschaftlichen Gründen vereinfachen kann.
Die Bedingungen für Fusariumbefall sind besonders gegeben bei: anfälligen Sorten, bei Fruchtfolgen mit Mais, bei reduzierter Bodenbearbeitung, Niederschlägen und hohen Luftfeuchten während der Blüte.
Nach meinen Beobachtungen ist eine hohe Luftfeuchtigkeit während der Vollblüte des Weizens der größte Auslöser für Infektionsbedingung mit Fusarium.
Weiterhin ist festzustellen, dass gestresste Bestände (durch Trockenheit, Verätzungen durch Fungizid- und Herbizidbehandlungen, Pflanzenbeschädigungen) stärker gefährdet sind. Es sind bereits rosafarbene Sporenlager durch Fusarien an den geschädigten Ähren zu finden. Oft werden diese befallenen Ähren später von Schwärzepilzen besiedelt.
Der Weizen ist zu Beginn der Vollblüte (Antheren/
Staubbeutel hängen im mittleren Bereich der Ähre heraus) am Empfindlichsten. In dieser Phase sollte die Behandlung erfolgen.
Wie ist nun aus arbeitswirtschaftlichen Gründen eine Möglichkeit gegeben, die unterschiedlichen Stadien wirkungsvoll zu behandeln?
Es besteht die Möglichkeit, eine Fungizidkombination zu wählen und bei weniger gefährdeten Sorten keine Vollblüte und keine Vorfrucht Mais mit reduzierten Aufwandmengen zu fahren. Dagegen sind bei fusariumanfälligen Sorten, in der Vollblüte des Weizens und bei Vorfrucht Mais etc. die Aufwandmengen deutlich zu erhöhen. So können Sie von Schlag zu Schlag individuell entscheiden, ohne unterschiedliche Fungizidmischungen zu fahren. Preislich ist diese Vorgehensweise sicherlich nicht so günstig.