Futterlücken schließen

Stader Beratungsringe e. V.

Auf vielen Futterbaubetrieben macht sich der Engpass aus der Ernte 2018 erst jetzt bemerkbar. Viele Vorräte gehen zur Neige, der erste Schnitt ist noch auf dem Halm und der Mais gerade erst im Boden. Grund- bzw. Saftfutter sind nur rar, zu hohen Preisen und/oder verminderter Qualität zu erwerben.

Preiswürdiger ist es, nach wie vor auf Kraftfutter zu setzen. Nichts desto trotz wird auch Strukturfutter benötigt. Möglichkeiten gibt es in diesem Bereich leider wenige.

Stroh: Eine Möglichkeit, die schon viel genutzt wird, ist der Austausch der Grassilage durch fein gehäckseltes Stroh und ein Proteinkraftfutter. Das Stroh hat in der Regel einen doppelt so hohen Fasergehalt als die Grassilage und braucht daher nicht in so hohen Mengen eingesetzt werden. Allerdings ist die Strohaufnahme eines Wiederkäuers mit 6 kg TM begrenzt, bei einer hochleistenden Milchkuh ist die Grenze schon früher erreicht.

GPS-Getreide: Eine weitere Möglichkeit bietet das Ernten von Getreide im GPS Verfahren. Bei einer Aberntung zum Ende der Teigreife wird einer Verholzung zuvor gekommen und die Energiekonzentration der Ganzpflanze hat ihren Höhepunkt erreicht. Trotzdem kann nur mit einem NEL-Gehalt von 5,5-6,0 je nach Getreideart und Schnittzeitpunkt kalkuliert werden. Die gesamte Produktionstechnik muss der Bestandesführung eines hochwertigen Getreides entsprechen.

Frischgras: Außerdem bietet sich das Verfahren der Frischgrasfütterung an. Wer die Möglichkeit hat, mit eigenem Frontmähwerk und Ladewagen täglich frisches Gras zu ernten, kann über einen gewissen Zeitraum Futterlücken überbrücken. Diese Variante ist deutlich besser, als den gesamten 1. Schnitt verfrüht mit zu geringen Rohfasergehalten und einem geringen Ertrag zu ernten.

Die Grasbestände haben zum Teil schon gute Futterwerte und weisen, je nach Entwicklung, Werte zwischen 6,3-7,0 NEL und 16-18% Rohprotein vor. Ein hochwertiges Futtermittel, das die Tiere sehr gut annehmen. Aufgrund der hohen Rohproteinwerte im Gras muss die Rohproteingabe über Kraftfutter unter Umständen gedrosselt werden. Bei einer Beerntung der Grasbestände ist allerdings immer zu bedenken, dass die Problematik der Futterlücke nur verschoben wird. Im Endeffekt besteht nach wie vor die Abhängigkeit von einer guten Ernte in Form von Silagen, um nicht in einigen Monaten wieder vor einem Problem zu stehen.

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