In den Vorjahren haben wir erfahren, dass nach mehreren warmen, sonnigen Tagen der Zuflug von Stängelrüsslern schon früh im Februar einsetzen kann.
Bisher hatten wir schon in der 2. Dezember- und ersten Januarhälfte Temperaturen, die die 10 °C – Marke erreichten.
Es ist schon sinnvoll, ab dem 15. Februar 2-3 Gelbschalen an den unterschiedlichen Feldseiten aufzustellen. Auf jeden Fall Gelbschalen auch an den Seiten zu Rapsschlägen des Vorjahres und Buschreihen/Hecken/Waldseiten platzieren. Im Abstand von mind. 20-30 m vom Feldrand die Gelbschalen so aufstellen, dass sie stets (mind. 10 cm) über dem Bestand stehen.
Ausgeblichene Schalen aus dem Vorjahr sollten nicht mehr verwendet werden. Bei der Feststellung der „Frühjahrsschädlinge“ hat sich gezeigt, dass es unerheblich ist, welche Gelbschalenform Sie wählen, da die zufliegenden Rapsschädlinge generell durch die gelbe Farbe angelockt werden. Also, ob eckig oder rund ist gleich, Hauptsache rechtzeitig aufstellen und kontrollieren. Die Abdeckung mit Gittern ist dringend angeraten, um den „Beifang“ wie Bienen, Hummeln u.a. zu vermeiden (Die ersten Hummeln sind meist die „staatenbildenden“ Königinnen). Ein regelmäßiger Wechsel des Wassers, das mit einigen Tropfen Spülmittel versehen wird, erleichtert die Auszählungen / Beobachtungen. Ein Kanister als „Depot“ für frisches Wasser hat sich bewährt. Der große Rapsstängelrüssler (Überwinterung auf den Rapsflächen des Vorjahres) und der gefleckte Kohltriebrüssler (Überwinterung in geschützten Lagen, Hecken, Waldrand) werden ab Bodentemperaturen von 5-8°C und Lufttemperaturen um 10-14 °C (sonnig) mobil. Ob und wie stark die Stängelrüssler auftreten, kann man schlecht vorhersagen.
Grundsätzlich sollten Bekämpfungsmaßnahmen erst erfolgen, wenn die Bekämpfungsrichtwerte/Schwellenwerte überschritten werden.
Auszug aus dem Rundschreiben
Autor: Landberatung Northeim e. V.
07.02.2023