Landberatung Rotenburg e.V.
Über Grasuntersaaten können die Ökologischen Vorrangflächen zur Erfüllung des Greenings gestellt werden, sofern die Bestände überwintern. Darüber hinaus leisten die Grasuntersaaten im Silomais einen Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit und Nährstoffkonservierung über den Winter.
Der Aussaattermin orientiert sich an der Wuchshöhe des Maises von ca. 50 cm. Zu diesem Termin sollten Grasmischungen aus Deutschem und Welschem Weidelgras mit 10-20 kg/ha ausgesät werden. Die Aussaat kann in Breitsaat optimal mit pneumatischen Düngerstreuern oder zwischen den Maisreihen mit Reihendüngerstreuern ausgeführt werden. Die Aussaat mit der Gülledüngung (Schleppschuhtechnik) in stehende Bestände funktioniert ebenfalls sehr gut. Hackmaßnahmen ab 50 cm Wuchshöhe nach Herbizidvorlage ermöglichen eine Reduktion der Herbizidwirkstoffmengen, die Kombination mit einer Grasuntersaat ist zudem wirtschaftlich hochinteressant.
Auf Standorten mit einem starken Besatz an Storch- und Reiherschnabel sollte keine Untersaat ausgebracht werden.
Eine abgestimmte und verträgliche Herbizidstrategie ist Grundlage für eine gelungene Grasuntersaat. Hierzu muss besonders auf die Mittelwahl und den Einsatzzeitpunkt bzw. die Zeitspanne zwischen Herbizideinsatz und Aussaattermin der Untersaat geachtet werden. Zwischen der Aussaat und der letzten Herbizidbehandlung sollten mindestens 2 Wochen liegen! Das Splitting-Verfahren hat sich bewährt, das heißt, das Aufteilen der Herbizidmengen in eine frühe Behandlung im 2-Blatt-Stadium und eine Anschlussbehandlung im 6-Blatt-Stadium. Die Anschlussbehandlung kann dabei gezielt nach den vorhandenen Unkräutern bzw. Ungräsern ausgerichtet werden.