Die Getreideernte ist noch nicht überall abgeschlossen, trotzdem muss die Rapsaussaat nun geplant werden. Durch die späte Ernte bleibt in vielen Fällen kaum Zeit für das Auflaufen des Ausfallgetreides. Der Aussaatzeitpunkt wird idealerweise so gewählt, dass die folgenden Parameter zum Winter erreicht werden:
• 8–Blatt–Stadium
• gut ausgeprägte Pfahlwurzel mit 8 – 10 mm Wurzeldurchmesser
• kein Längenwachstum
Wichtig dafür ist ein feinkrümeliges Saatbett mit breit verteilten Ernteresten, eine ausreichende Bodenfeuchte zur Keimung und eine gute Kaliversorgung für die Winterfestigkeit der Pflanzen. Eine Düngung nach der 60/30 Regelung ist möglich. In roten Gebieten muss dafür ein Nmin–Wert von max. 45 kg/ha nachgewiesen werden. Bitte beachten Sie, dass der anrechbare Stickstoff im Frühjahr bei der Düngebedarfsermittlung abzuziehen ist. Zudem muss vor der Herbstdüngung zum Raps eine Düngebedarfsermittlung erstellt werden.
Die Landessortenversuche 2023 für den Winterraps liegen ganz frisch vor. Sie bieten zu den eigenen Erfahrungen eine gute Entscheidungshilfe für die Sortenauswahl. Neben den Ertragseigenschaften berücksichtigen Sie auch die Standfestigkeit und das Abreifeverhalten. In diesem Jahr können von den mehrjährig geprüften Sorten ….. für den Anbau empfohlen werden.
In Deutschland ist auch die Lumiposa–Beize zugelassen. Die Beize schützt den Raps vor Starkbefall durch die Kohlfliege und im Keimblattstadium auch vor dem Erdfloh. Anschließend sind laufend Kontrollen des Bestandes vorzunehmen. Ab 10 % Blattflächenverlust sollte mit einem entsprechenden Pyrethroid behandelt werden.
Direkt nach der Saat sind die Flächen auf den Befall von Schnecken zu kontrollieren. Achten Sie besonders auf die Schlagränder und bekämpfen Sie die Schnecken bei Bedarf mit Schneckenkorn.
Auszug aus dem Rundschreiben – Zu Mittelwahl und -anwendung befragen Sie Ihren Berater vor Ort.
Landberatung BR Hohne e. V.
25.08.2023
