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Hitzestress vermeiden

LUB Zeven e. V.

Hitzestress der Tiere
Die Vermeidung von Hitzestress fängt bereits bei den Kleinsten an. Versuchen Sie Kälberiglus an schattige Plätze zu stellen. Wasser sollte den Kälbern in dieser Zeit auch schon vor der 3. Lebenswoche zur freien Verfügung angeboten werden. Da Hitze die Kälber übrigens bereits im Mutterleib stresst und so geringere Zunahmen und damit höhere Aufzuchtkosten verursacht, sollte auch bei den Trockenstehern auf Hitze geachtet werden.

Auch bei den älteren Tieren und den Milchkühen ist viel Wasser in dieser Zeit das wichtigste.

Kontrollieren Sie daher die Sauberkeit und den Wasserdurchfluss (20l/Minute, pro Kuh mindestens 10 cm offene Wasseroberflache bei Trogtränken bzw. maximal 10 Kühe je Einzeltränke).

Um den Stress durch Hitze so gering wie möglich und die Futteraufnahme so hoch wie möglich zu halten, sollte neben dem ausreichenden Wasser für eine gute Belüftung gesorgt werden, weil die Fermentation im Pansen zusätzliche Wärme erzeugt und bei Hitze die Futteraufnahme weiter sinken würde.

Die ersten Maßnahmen sind Tore und Fenster/Jalousien ganz aufzumachen, Ventilatoren einzuschalten (über die Anschaffung nachdenken) und evtl. Kuhduschen z.B. am Trog oder im Wartebereich zu installieren.
Da Fliegen nicht nur Tier und Mensch nerven, sondern auch Krankheiten übertragen, sollte darauf geachtet werden, dass die Fliegenpopulation im Griff gehalten wird. Sichtbar sind nur 20 -25 % der Fliegenpopulation. Gegen die adulten Tiere helfen mechanische Maßnahmen, wie gute Durchlüftung und Klebestreifen. Gegen die Larven helfen Larvizide und Fraßgifte (Larvenschlupf je nach Außentemperatur nach 7-25 Tagen; 1 Fliege kann 1 Mio. Nachkommen erzeugen), außerdem sollte regelmäßig ausgemistet werden und stallnahe Mistlagerung vermieden werden.

Futterration
Bei hohen Temperaturen werden gerade instabile Silagen warm, wodurch die Futteraufnahme weiter sinkt. Daher ist gerade im Sommer auf ausreichenden Vorschub (mind. 2,50 m/Woche) und das Einsammeln von Resten am Anschnitt zu achten. Vor jeder Fütterung ist der Futtertisch zu reinigen evtl. müssen alte, raue Futtertische saniert und beschichtet werden. Außerdem kann der Einsatz von Säuren in der Futterration hilfreich sein, um die Ration weiterhin schmackhaft zu machen. Mittlerweile gibt es sehr viele Hersteller und unterschiedliche Präparate (z.B. Propionsäure, Kaliumsorbat oder Mischungen), fragen Sie hierzu bitte Ihren Landhändler (der Einsatz von Säuren unterliegt der Dokumentationspflicht).

Da die Futteraufnahme ab gewissen Temperaturen sinkt, sollte das Grund-Kraftfutterverhältnis regelmäßig geprüft werden. Bei einer zu hohen Konzentration an schnell verfügbarer Energie und wenig Rohfaser entstehen Pansenazidosen. Um auch die Energiedichte nicht reduzieren zu müssen, genügt es oftmals, schnell verfügbare Komponenten durch langsamere zu ersetzten – z. B. Getreide reduzieren und Körnermais, unmelassierte Trockenschnitzel einsetzten. Der Mineralfuttereinsatz sollte um ca. 30 g je Tier und Tag (mind. 150g/Kuh/Tag) und das Viehsalz auf 20 – 30 g pro Tier und Tag erhöht werden. Unabdingbar bleibt die regelmäßige Kontrolle der Leistungs- und Gesundheitsparamenter.

Lagerung von Formaldehyd und anderen Mitteln im Sommer
Neben der Kälteempfindlichkeit von Formaldehyd gibt es auch einen Wärmefehler, d.h. bei über 25° C verdampft die Wirkung. Das bedeutet, dass Sie jetzt im Sommer Formaldehyd auf keinen Fall in der Sonne lagern dürfen, bitte immer in einer Halle oder gut belüfteten Raum lagern und stets unter 25° C. Wenn Sie im Sommer Klauenbad ansetzen, dann ist eine Wassertemperatur von 10-20°C optimal. Steht das Klauenbad länger als 2 Stunden oder laufen mehr als 60-70 Kühe durch, so muss es erneuert werden, damit es NICHT zum Infektionsbad wird.

Denken Sie auch an Ihre anderen Kanister auf dem Hof. Dippmittel, Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel müssen ebenfalls unter bestimmten Temperaturbedingungen gelagert werden. Im Groben können Sie sich dazu am Formaldehyd orientieren (10-25°C). Damit sind Sie normalerweise auf der sicheren Seite. Lagerungshinweise auf den Kanistern beachten.
Bitte stellen Sie niemals Kanister in die Sonne, dann können diese überhitzen und an Wirkung verlieren.

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