In den letzten Monaten haben wir häufiger Rückmeldungen bekommen über Krankheitserscheinungen in den Milchviehbeständen bekommen. Neben akuten Azidosen gehörten auch vermehrte Nachgeburtsverhaltungen, Mastitiden und ein Milchverlust zu den Erscheinungsbildern.
Oftmals wurde zunächst die Fütterung unter die Lupe genommen und angepasst, allerdings führte dies nicht immer zum gewünschten Erfolg. Aufgrund der Häufigkeit des Auftretens dieser Krankheiten, wurden Kotproben genommen und auf Clostridien und Kryptosporidien untersucht.
In vielen Fällen wurde der Erreger Clostridium perfringens nachgewiesen.
Clostridium perfringens tritt in der Natur im Boden auf und kann unter anaeroben, nicht sauren, zuckerfreien Bedingungen Endosporen bilden. Vermutlich sind die Erreger über die Grasbergung in die Silage gelangt und somit in das Tier. Der häufig nasse 1. Schnitt wurde verdächtigt, aber auch in Beständen, in denen trockene 1. und 2. Schnitte gefüttert werden tritt dieser Erreger auf.
Es gibt die Möglichkeit der Impfung, die viele Betriebe auch wahrgenommen haben und wodurch sich die Milchleistung und der Gesundheitsstatus verbessert haben. Allerdings sollten trotzdem auch in der Fütterung Anpassungen vorgenommen werden, sodass die Tiere eine bessere Nährstoffversorgung, passend zur Trockenmasseaufnahme, erhalten. Die Beratung ist bei Fragen hierzu gerne behilflich.