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Kalkung und Stoppelbearbeitung

Die Kalkung ist das Fundament für Pflanzenwachstum und in der Wirkung sehr komplex. Kalk stabilisiert das Bodengefüge und steuert die Verfügbarkeit von Pflanzennährstoffen. Auch das Bodenleben profitiert deutlich von einer ausreichenden Kalkversorgung. Im Allgemeinen sind für leichte Böden kohlensaure Kalke (Mergel) empfehlenswert.

Berechnung der erforderlichen Kalkmenge:
1. Bedarf lt. Bodenuntersuchung z.B. = 15 dt CaO
2. Umrechnung CaO : CaCO3 (x 1,79) = 27 dt CaCO3
3. CaCO3 Gehalt des Kalks z.B. 85 % = 32 dt „Kalk“

Das heißt, dass somit 32 dt/ha Kalkmergel erforderlich wären, um einen CaO-Bedarf von 15 dt abzudecken.
Bei optimalen Boden-pH-Werten reicht eine Kalkung im 2-4-jährigen Rhythmus. Zum Ausgleich von Pflanzenentzug, Auswaschung und Kalkzehrung durch stickstoff- und schwefelhaltige Dünger sind pro Jahr ca. 3,5 dt CaO/ha anzusetzen, das heißt nach o.g. Schema etwa 7 dt/ha Kalkmergel pro Jahr.
Auf Standorten mit schwachen Boden-pH-Werten bietet sich nach der Stoppelkalkung insbesondere für Wintergerste eine zusätzliche Kopfkalkung nach der Saat mit ca. 10 dt/ha gekörnten Kalkmergel an, um im Keimbereich entsprechend günstige Bedingungen zu erreichen.
Nach unseren Auswertungen der Bodenproben sind etwa 20 % der Ackerflächen im Boden-pH-Wert deutlich zu schwach, hier bedarf es dringend Abhilfe, um auch die geforderten Nährstoffeffizienzen zu erzielen.
Grundsätzlich ist es besser den Kalk im Herbst zu streuen als im Frühjahr, da der Kalk stabilisierend im Boden wirkt und außerdem Säure aus der Wurzelexudation der Zwischenfrüchte bindet.
Strohreste sind unbedingt sorgfältig und gleichmäßig einzuarbeiten, um Strohmattenbildung zu verhindern. Um das Auflaufen von Ausfallgetreide zu fördern, sollten nach Getreide möglichst zwei flache Stoppelbearbeitungen erfolgen.
Um Fruchtfolgekrankheiten zu vermeiden, ist es ratsam den Ausfallraps nicht als Zwischenfrucht zu nutzen oder länger stehen zu lassen als bis zum 2. Laubblatt.

Autor: Landberatung Rotenburg e. V.

15.08.2024

 

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