In der Milchviehhaltung ist die Trennung von Kuh und Kalb direkt nach der Geburt etabliert und bietet diverse arbeitswirtschaftliche und tierschutzrelevante Vorteile. Jedoch werden die Stimmen nach einem gesteigerten Tierwohl in unserer Gesellschaft immer lauter und die Trennung von „Mutter und Kind“ erscheint moralisch verwerflich. So bleiben in der Fleischrinderhaltung die Kälber stets bei den Müttern, wo die innige Verbundenheit zwischen den Tieren zu beobachten ist. Jedoch führt eine spätere Trennung, die unvermeidbar ist, auch zu mehr Stress bei Mutter und Kalb.
Diverse Praxiserfahrungen zeigen: Auch in der Milchviehhaltung ist es möglich, unabhängig von der Betriebsgröße, das Kalb einige Zeit bei der Mutter- oder einer Ammenkuh zu belassen. Die Kühe dürfen dabei in den ersten Lebenswochen direkten Kontakt zu Kälbern haben und sie auch säugen – und das obwohl sie gemolken werden.
Zu den Möglichkeiten und Grenzen sowie Herausforderungen und Chancen der kuhgebunden Kälberaufzucht referiert in diesem Webseminar Dr. Kerstin Barth vom Thünen Institut. Darüber hinaus berichtet der Landwirt Manfred Gabler, der seit 2013 Kälber und Kühe zusammen hält, von seinen Erfahrungen aus der Praxis.
21.02.2023, 19:00 – 20:00 Uhr, Webcode 33008654
Anmeldung bis 20.02. unter: https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/vera/8654