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Maisdüngung unter den Bedingungen in den Roten Gebieten

Stader Beratungsringe e. V.

Auch wenn der Stickstoffbedarf in den roten Gebieten um 20% gesenkt werden muss, so sollte und muss dann erst recht bei der Düngeplanung auf eine ausreichende Versorgung aller anderen Nährstoffe geachtet werden. Ertragsmindert wirkt sich nicht nur ein Mangel an Stickstoff, sondern auch an den Grundnährstoffen Phosphor, Kalium, Schwefel, sowie der Mikronährstoffe Bor, Mangan und Zink aus.

Will man bei sinkenden Düngermengen Ertragseinbußen vermeiden, geht das nur über den Weg der Effizienzsteigerung. Nährstoffe sollen so ausgebracht werden, dass sich die Verluste über Emission oder Auswaschung in Grenzen halten. Die Frage der termingerechten Düngerplatzierung rückt somit immer mehr in den Fokus. Die mineralische Kaliumdüngung vor dem Pflügen hat sich in der Regel auf fast allen Betrieben durchgesetzt und wird zusätzlich ergänzt durch den Gehalt im Wirtschaftsdünger oder Gärsubstrat.

Da Kalium in der Düngeverordnung nicht weiter bilanziert wird, muss hier auch nicht auf die „punktgenaue“ Düngung geachtet werden. Anders verhält es sich beim Phosphat. Bei einer Ertragserwartung von 45t/ha und einem daraus resultierendenDüngebedarf von ca. 76 kgP2O5/ha wird dieser oft zum begrenzenden Faktor bei der organischen Düngung. Die etablierte Unterfußdüngung versorgt den Mais in der Jungendentwicklung mit Phosphor bis sich der Boden ausreichend erwärmt hat und dieser für die Pflanze verfügbar wird. Wird der P-haltige Dünger nicht nah am Korn abgelegt, sondern breitwürfig nach der Saat verteilt, gehen die Effekte dieser Düngungsmaßnahme nahe gegen null, da Phosphor weder ausgewaschen noch im Boden verlagert wird. Des Weiteren haben Versuche gezeigt, wenn schwefelhaltige Düngemittel für die Unterfussdünger zum Einsatz kommen, dass der Schwefel zur besseren Umsetzung des Stickstoffs aus der Gülle beiträgt, aber auch die Pflanzen bei Trockenstress länger „durchhalten“ lässt.

Gute Erfahrungen wurden bei der Verwendung von NP16+16(+14S) oder der Mischung aus SSA, DAP und Kieserit gemacht. Mikrogranulate haben auf Grund der doch sehr geringen Menge an effektiv ausgebrachtem Nährstoff nicht die erhofften Erwartungen erfüllt. Auf Böden, die hoch mit Phosphor versorgt sind, genügt eine Unterfußdüngung mit 1 dt/ha SSA. Die versauernde Wir-kung des Düngers mobilisiert gleichzeitig festgelegten Phosphor im Boden. Bei der Mikronährstoffversorgung sollte besonders auf eine ausreichende Borversorgung geachtet werden. Auf leichten Standorten ist Bor besonders auswaschungsgefährdet. Da die Pflanzenschutzmaßnahmen zum Zeitpunkt des höchsten Bedarfes, dem der Blüte, so gut wie abgeschlossen sind, bietet es sich an, Bor gleichzeitig mit dem Unterfußdünger auszubringen. Um bei der organischen Düngung die Stickstoffverlustezu reduzieren, sollte der Wirtschaftsdünger bzw. das Gärsubstrat grundsätzlich eingearbeitet oder eingeschlitzt werden. Gute Erfahrungen wurden auch beim Strip-Till-Verfahren, in dem ein Gülleband unter dem Mais angelegt wird, gemacht. Der Ammoniumstickstoff und der enthaltene Phosphor haben auf die junge Wurzel eine sogenannte „Lockwirkung“ undv„erziehen“ diese somit in tiefere Bodenbereiche und machen die Pflanze trockenstresstoleranter. Da der Mais den Hauptbedarf an Stickstofferst im Mai/Juni hat, sollte die organische Düngung auf leichten Standorten grundsätzlich in Kombination mit einem Nitrifikationshemmer erfolgen. Da die Mikroorganismen zu dieser Jahreszeit schon sehr mobil sind, sollte die empfohlenen Aufwandmengen nicht reduziert werden! (Auszug aus dem Rundschreiben)

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