LB Hameln-Holzminden und VuB Deister/Leine
Aufgrund der Trockenheit hat die Maisernte auf einigen Betrieben bereits angefangen. Mit der frühen Ernte bleibt genug Zeit sich um die Stoppelbearbeitung zu kümmern. Der Maiszünsler ist mittlerweile in fast jedem Schlag mehr oder weniger stark vorzufinden. Zu erkennen ist der Befall der Pflanzen an den Bohrlöchern über den mittleren und oberen Halmknoten sowie am Bohrmehl, welches sich in den Blattachseln ansammelt. In den Stängeln sind dann deutliche Fraßspuren zu erkennen. Die Fahne bzw. die oberen Stängelabschnitte knicken daraufhin ab. Die Larven des Maiszünslers bohren sich von oben nach unten durch den Stängel, mit dem Ziel, im unteren Stän- gelbereich (Stoppel) zu überwintern. Der Häcksler erwischt nur wenige Zünslerlarven die es bis dahin nicht bis zum Stängelgrund geschafft haben. Deshalb ist die Zerkleinerung der Stoppel eine unersetzliche vorbeugende Maßnahme um den Befall zu mindern! Auch wenn der Nachbar nicht mit macht, sollten Sie Ihre Stoppeln unbedingt bearbeiten!
Nach der Maisernte sollten die Stoppeln möglichst tief gehäckselt und zerkleinert werden. Dazu eignen sich am besten Schlägelmulcher oder –häcksler mit tief eingestellten Hammerschlägeln. Weiterhin sind spezielle Wal- zen (z.B. Messerwalzen, Zünslerschreck) effektiv. Mit einer Scheibenegge können Teilerfolge erzielt werden – besser als gar nichts! Generell sind die „inaktiven“ Geräte nicht so effektiv wie die „aktiven“ (Schlägler), wobei jedoch diese Maßnahmen in jedem Fall besser sind als gar keine Stoppelbearbeitung durchzuführen.
Neben der mechanischen Zerstörung der Stoppeln sollte eine gute Einarbeitung in den Boden erfolgen. Dies ist am sichersten durch den Pflug zu gewährleisten. Wird die Maisstoppel ohne vorherige Zerkleinerung untergepflügt, so ist dies keine ausreichende Maßnahme. Die Maiszünslerlarven können noch aus 20-25 cm Tiefe auf den Stoppeln an die Bodenoberfläche wandern und sich von da aus weiterverbreiten.
Je weniger Maisstoppeln an der Bodenoberfläche verbleiben, desto geringer ist die Infektionsgefahr mit Fusarium im nachfolgenden Weizen.
Auf erosionsgefährdeten Böden ist der Pflugeinsatz nicht möglich. Auf solchen Flächen sollte aber die Stoppelbearbeitung besonders gründlich erfolgen. Ebenso sollte nicht an Waldnähe gepflügt werden, da die Wildschweine sonst große Löcher graben, um an die tief liegenden Maiskolben zu gelangen. Hier sind die Schäden bei Mulchsaat „geringer“. Es sollte dann jedoch eine Fusarium-unanfällige Sorte gewählt werden und zur Getreideblüte eine angepasste Fusariumspritzung eingeplant werden.