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Milchviehfütterung aktuell – Stabilisierung von Rationen

Warme Rationen bedeuten Energieverluste, geringere Verdaulichkeit und verminderte Futteraufnahmen. Verantwortlich für diese Kettenreaktion sind Hefepilze, die vornehmlich durch bereits erwärmtes Grobfutter oder schlecht gelagerte Zusatzkomponenten in die Mischung gelangen. Zur Vorbeugung kann die Futtermenge auf zwei Rationen am Tag verteilt werden, ebenso sind Lager- und Futterhygiene zu beachten. Unter dem Aspekt der Hygiene fallen die gründliche Reinigung des Futtertisches und auch eine Futtertischsanierung durch Abschleifen und anschließender Versiegelung (in den Sommermonaten bieten sich hierfür die besten äußeren Bedingungen), sowie die Lagerung der Futtermittel in einem trockenen, schattigen Bereich. Ebenso empfehlen wir die Innenreinigung von Mischfuttersilos durchzuführen, da sich in dieser Jahreszeitdurch durch Witterungs- und Temperaturschwankungen häufig Ablagerungen bilden, welche ideale Nährböden für Hefen, Schimmelpilzen, Bakterien und anderen Schädlingen bilden.

Wenn die Ursachen für die Nacherwärmung gefunden und Maßnahmen zur Reduzierung ergriffen wurden, kann erweiternd dazu ein Futtermittelzusatz in die Ration integriert werden, der die aerobe Stabilität verbessert. Hier wird häufig mit Kaliumsorbat (Sorbinsäure) oder gepufferter Propionsäure gearbeitet. Auf dem Markt ist diese als „flüssiges Ergänzungsfuttermittel“ oder auch in reiner Form erhältlich. Bei einer Behandlung von Silagen zur Umsilierung oder Behandlung der Anschnittfläche kann die reine Propionsäure Verwendung finden, ist dann aber entsprechend HACCP zu dokumentieren (CC-relevant!). Beim Einsatz als Futtermittelzusatz in der TMR sollte auf entsprechend deklarierte Ergänzungsfuttermittel zurückgegriffen werden, da eine Dokumentation nach HACCP nicht erforderlich und die Dosierung aufgrund der entsprechend geringeren Konzentration anwenderfreundlich ist.

Der Einsatz eines flüssigen Ergänzungsfuttermittels trägt neben der Stabilisierung der TMR auch dazu bei, dass die Tiere weniger Anzeichen von subklinischer Azidose zeigen. Dies hängt mit der konstanten Konzentration des pH-Wertes und damit gleichbleibenden Qualitäten der Futtermittel, sowie einer daraus resultierenden konstanten Futteraufnahme zusammen. Aus diesem Grund kann ein flüssiges Ergänzungsfuttermittel in Rationen mit hohen Maisgehalten und bei hohen Leistungen durchaus über das ganze Jahr seine Verwendung finden. Vor der Umsetzung sollte die Ration immer mit dem Berater geprüft und der Einsatz von Futtermittelzusätzen abgestimmt werden.

Autor: Stader Beratungsringe

20.07.2022

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