Mit Blick auf die Felder gewinnt man leider auch in diesem Jahr die Erkenntnis, dass der Besatz mit Gräsern, besonders Ackerfuchsschwanz und Weidelgras, sich deutlich ausgebreitet hat. In einigen Fällen ist trotz erfolgter Gegenmaßnahmen keine ausreichende Bekämpfung möglich gewesen. Während im März viele Flächen „sauber“ erschienen, sieht man nun, dass doch viele Gräser nachgelaufen sind oder eine erfolgte Herbizid-Nachbehandlung im Frühjahr überlebt haben.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass neben Ackerfuchsschwanz die Probleme mit Welschem Weidelgras in unserer Region jährlich zunehmen. An manchen Standorten sind Gräser bereits nicht mehr mit chemischen Mitteln zu bekämpfen.
Um solche Situationen zu vermeiden, müssen grundsätzlich die Gräser ernster genommen werden. Sorglosigkeit ist bei Gräsern nicht angebracht! Bereits bei anfänglichen Besätzen muss scharf herangegangen werden, um ein Aufbauen der Population noch verhindern bzw. noch begrenzen zu können. Wehret den Anfängen!
Wir hatten bereits darauf hingewiesen, durchgegangene Gräser in Teilbereichen eines Schlages möglichst zeitnah zu schlegeln. Es macht keinen Sinn, solche „Drecknester“ mit zu ernten und durch den Mähdrescher oder andere Erntemaschinen großzügig zu verteilen! Eine Ausbreitung kann somit blitzartig voranschreiten.
Auch eine andere Situation kann in diesem Jahr häufig beobachtet werden. Ganze Schläge sind mit wenigen Fuchsschwanzpflanzen durchwachsen. Auch auf Flächen die im März noch sauber waren oder wo nie vorher Fuchsschwanz beobachtet wurde, sind nun zum Teil überall Fuchsschwänze in noch geringem Maß zu sehen.
Autor:LB Hameln-Holzminden und VuB Deister/Leine
22.06.2023