Stader Beratungsringe e. V.
Wie jedes Jahr zu dieser Zeit ist die Milch von hohen Inhaltsstoffen geprägt. Die Milchmenge steigt nach dem Sommerloch erst langsam wieder an, ist aber noch nicht auf dem Niveau vom Juni/Juli zurück. Die Leistung wird sich voraussichtlich in den kommenden 4-6 Wochen wieder auf einem gewohnten Niveau einpendeln, sofern die Rationsgestaltung passt und die Tiere den Stress überwunden haben. Man beachte, dass erst jetzt die ersten Tiere kalben, die nach der Hitzeperiode trocken gestellt wurden.
Wie in jedem Jahr stellt sich nach der Maisernte erneut die Frage: Wie gehe ich mit der neuen Maissilage um? Eine Kuh liebt das Monotone und hält auch in ihrer Fütterung nichts von großen Schwankungen. Demnach auch nichts von Komponenten, die zum Übergang eingesetzt werden. Wird im Betrieb über das ganze Jahr ein hoher Maisanteil gefüttert, hat ein Getreide nichts in der Rationsgestaltung zu suchen. Hier sollte der Ausgleich der fehlenden Stärkeverfügbarkeit über Körnermais oder CCM stattfinden. Wird mit hohen Grassilagemengen gefüttert und das ganze Jahr über Getreide in der Ration eingesetzt, kann dieser Anteil in der Übergangsfütterung leicht erhöht werden.
Allgemein gilt: Puffersubstanzen sollten nicht zu früh aus der Ration abgezogen werden, da die Stabilität des Pansens noch nicht bei allen Tieren der Herde wiederhergestellt ist. Um die Silagen möglichst optimal einzusetzen, sollte eine Probe genommen werden. Zum einen kann eine TS-Probe genommen werden, um Mengen besser abschätzen zu können. Zum anderen kann eine Probe in ein Labor geschickt werden, um Informationen über Stärkeverfügbarkeit, NDF, NEL u.a. zu bekommen. Diese Probe hat allerdings keine Aussagekraft für den ganzen Silostock bzw. das ganze Jahr. Um relativ genau zu füttern, sollte mehrmals im Jahr eine Probe gezogen werden. Abschließend gilt: Umso weniger in der Rationsgestaltung über das Jahr verändert wird, umso einfacher haben es die Tiere, diese Veränderungen umzusetzen.
