Rindviehfütterung aktuell – hohe Inhaltsstoffe und keine Milch

Stader Beratungsringe e. V.

Das Grundfutter weist in diesem Jahr sehr hohe Qualitäten auf. Neben hohen NEL- und Rohproteingehalten enthalten die Grassilagen auch hohe Zuckergehalte. Zudem war die Stärkebildung in einigen Maisbeständen zum Erntezeitpunkt noch nicht abgeschlossen, wodurch die Maissilagen viele Kohlenhydrate vorweisen. Weiterhin ist es so, dass aufgrund von Engpässen beim Grundfutter die Silierdauer nicht immer eingehalten werden konnte, wodurch eine Umsetzung der Kohlenhydrate im Silostock noch nicht oder nur teilweise stattgefunden hat.

Beim ersten Blick auf die Analysen versprechen diese, durch hohe NEL-Gehalte (Grassilage: 6,1 – 7,2 und Maissilage: 6,6 – 6,8) hohe Milchleistungen, die bisher in den meisten Beständen allerdings nicht eingetreten sind. Der Grund dafür liegt in der Zusammensetzung der Energie in den Silagen. Die hohen NEL-Gehalte sind oftmals durch Rohprotein, Zucker und Kohlenhydrate begründet, es fehlt aber an Stärke und verdaulicher Faser.

Am Beispiel in den beiden Abbildungen ist zu sehen, dass durch die Ration laut Energiegehalt für eine hohe Leistung gefüttert wird und eher faserarm, die Inhaltsstoffe zeigen allerdings eine eher gehaltvolle Milch. Die Folge ist, dass weiterhin eine größere Menge Stärke in Form von Körnermais und Faser in Form von Stroh den Rationen zugesetzt werden muss, um diese stabil zu halten und den Stärkelevel zu erhöhen. So können die Kühe gesund erhalten werden ohne große Probleme mit Stoffwechsel, Labmagen und Fruchtbarkeit. Für eine Änderung der Milchinhaltsstoffe muss abgewartet werden, bis die Silagen besser siliert sind.
Warum ist dies in diesem Jahr so auffällig? Gerade in diesem Jahr kam es schon sehr früh zu Futterengpässen und die Grassilagen wurden auch dementsprechend früh gemäht. Hinzu kam, dass niemand zu trockenen Mais ernten wollte und dieser teilweise zu früh gehäckselt wurde, wodurch die Stärkeeinlagerung nicht ausreichend stattgefunden hat.

Weiterhin wurden der erste und zweite Schnitt (oftmals das Winterfutter) in diesem Jahr schon früh geöffnet und dazu Frischmais oder früh gehäckselte Übergangshaufen gefüttert, wodurch große Um- stellungen in den Herden stattfanden. Ähnlich ist es, wenn Kühe im Frühjahr auf die Weide getrieben werden, die Inhaltsstoffe schießen in die Höhe, der Kot wird dünner und eine höhere Leistung setzt erst allmählich ein. Es bleibt also nur die Optimierung der Fütterung und geduldig abzuwarten.

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