Landberatung Grafschaft Hoya e. V.
Die deutlich ansteigenden Temperaturen lassen auch die Rapsschädlinge nach der Winterruhe aktiv werden. Augenmerk liegt hier auf dem Großen Rapsstängelrüssler, der mit wärmeren Temperaturen aktiv wird. Er überwintert auf vorherigen Rapsschlägen und benötigt nur ca. 5° C in der obersten Bodenschicht und 10 bis 12° C Lufttemperatur, um zu erwachen. Bei sonnigen Temperaturen steigt die Aktivität und der Zuflug setzt ein.
Eine Kontrolle mittels Gelbschale ist daher Pflicht, denn Zuflug und Eiablage können bei passender Witterung teilweise innerhalb eines Tages erfolgen. Die höchsten Wirkungsgrade werden direkt nach dem Zuflug erzielt. Mit der Eiablage beginnt auch schon die Schädigung des Rapses. Während der Schädling die Nischen für die Eier herstellt, scheidet er Wuchsstoffe aus, die am Rapsstängel die typischen Verdrehungen verursachen.
→ Die Bekämpfungsschwelle liegt daher schon bei 10 Großen Rapsstängelrüsslern pro
Gelbschale innerhalb von 3 Tagen im Winterraps.
→ Beim Gefleckten Kohltriebrüssler liegt dieser Werte bei 30 Tieren innerhalb von 3 Tagen. Hier ist die Schadwirkung nicht ganz so hoch, da sich die Weibchen des Kohltriebrüsslers mehr Zeit für den Reifungsfraß lassen. Das Behandlungsfenster liegt, je nach Witterung, bei 10 – 14 Tagen. Die Schadsymptome sind etwas schwerer festzustellen, da betroffene Rapspflanzen nicht durch verdrehte Stängel auffallen. Die Larven schädigen im Inneren und werden erst nach Aufschneiden des Stängels sichtbar. Die ausgehöhlten Stängel sind dann zum einen anfälliger gegenüber Verticillium und Phoma, zum anderen ist der Saftstrom der Pflanze gestört.
Die Bekämpfung kann jeweils mit einem einfachen Pyrethroid der Klasse 2 wie bspw. Karate Zeon (75 ml/ha) erfolgen. Die Abdeckung der Gelbschalen mit einem Gitter halbiert die Schadschwelle.