Vorsicht vor Schimmel in der Maissilage!

Spezialberatungsring für Rinderhaltung und Futterbau e. V.

Das Dürrejahr 2018 zeigt weiter seine Spuren! Durch die hohen Trockensubstanzgehalte (>40 % TS) in vielen Maissilagen, war eine ausreichende Verdichtung im Haufen oft nicht mehr möglich. Das bedeutet, viel Sauerstoff blieb nach der Silierung im Haufen – ein riesiger Vorteil für alle aeroben Organismen im Silo, die nun dafür sorgen, dass die Silos Verpilzen und warm werden. Förderlich sind dazu die hohen Stärkegehalte (>35 %TS) in den Silagen, die ihnen das nötige „Futter“ liefern.

Was unsere Betriebe nun im Silo finden, sind blaugrün verschimmelte Nester im Maisstock. Dabei handelt es sich zumeist um Schimmelpilze (Penicillium roqueforti). Der Schimmelpilz benötigt Wärme (schon gleich mit einsiliert, bei dem schönen Wetter zum Häckseltermin) und wächst auch noch bei sehr geringen Restsauerstoffgehalten. Dies erklärt, warum er auch mitten im Maisstock vorkommt.Auch finden sich in den Maissilagen immer wieder durch Schimmel verfestigte Klumpen, die im Innern eine kaminrote Verfärbung zeigen. Ursache dieser Rotfärbung ist der Pilz „Monascus pureus“, dessen Gift „Monaculin“ sich negativ auf die Pansenflora auswirkt und zugleich nierenschädigend ist. Nachdem die roten Partien vorwiegend in Maissilagen mit hohen Kolbenanteilen nachgewiesen werden, ist von einer mangelhaften Zerkleinerung und Verdichtung des Siliergutes auszugehen.

Eine hohe Toxin-Belastung kann Symptome auslösen, die einer Pansenazidose ähneln, bzw. zu den Sekundärerkrankungen führen (Pansenentzündung, Klauenrehe, Mastitis). Früher dachte man, dass die meisten Toxine im Pansen abgebaut werden und der Wiederkäuer deswegen kein großes Problem mit diesen Giften hat. Inzwischen weiß man aber, dass viele der Schimmelpilz-Gifte, die bei der Lagerung gebildet werden, z.B. Penicillium oder bestimmte Aspergillus-Toxine, eine antibiotikaähnliche Wirkung haben und damit die Pansenflora negativ beeinflussen. Dies führt zu einer verminderten Futteraufnahme und zu Verdauungsstörungen. Beim Umgang mit diesem verpilzten Futter gilt der Spruch des Herrn Paracelsus: „Die Dosis macht das Gift!“ Das Beste ist also, die Konzentration des Giftes zu reduzieren, indem das schlechte Futter reduziert oder stark verdünnt wird! Der Handel bietet sog. „Toxinbinder“ zum Füttern an. Diese Mittel haben eine bescheidene Wirkung und kosten viel Geld! Sie lösen aber nicht das Problem! Am Besten wäre, das Silo zu tauschen!

Für die Ernte 2019 sollte die Konsequenz sein, nicht zu trocken Häckseln, super Verdichten, Körner komplett zerkleinern und Siliermittel auf der Basis von Propionsäure verwenden.

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