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Sommerfütterung/Azidosegefahr

Stader Beratungsringe e. V.

Neben dem Hitzestress steigt derzeit die Gefahr der Azidose bei Milchkühen stark an. Bedingt durch den Überschuss an schnell fermentierbaren Kohlenhydraten (Stärke) aus der Maissilage, sinkt der Pansen pH-Wert und es kommt zur Übersäuerung. Hinzu kommt die feucht-warme Witterung, die sich auf die Futteraufnahme der Tiere auswirkt. Der Stoffwechsel wird zurückgefahren, der Energieverbrauch steigt, die Milchleistung (fehlende Spitzenleistungen), die Aktivität und die Futteraufnahme sinken.

Grundsätzlich sollten Vorkehrungen getroffen werden, um den Stress der Tiere durch Hitze so gering wie möglich und die Futteraufnahme so gut es geht aufrecht zu erhalten.

Mögliche Maßnahmen:

  • Belüftung = Austausch von stehender, keimbelasteter Luft durch Frischluft
  • Eine gute Lüftung hilft bei der Kühlung der Kühe
  • Um Hitze loszuwerden braucht es eine schnelle Luftbewegung auf Kuhhöhe
  • Winter: 4 Luftwechsel,
  • Sommer: 40-60 Luftwechsel
  • Außerdem Wasser um entweder die Luft, welche die Kuh erreicht oder die Kuh direkt zu kühlen (gerade an Orten wo Tiere lange stehen, Futtertisch, Wartehof)

Wie finde ich Azidoseanzeichen in meiner Herde?
Die ersten Anzeichen für subklinische Azidosen in der Herde machen sich meistens bei den Tieren zwischen dem 100. und 150. Laktationstag durch folgende Merkmale bemerkbar:

  • Rückgang Futteraufnahme
  • Sinkender/niedriger Milchfettgehalt
  • Verhältnis Fett/Eiweiß
  • Leistungsrückgang
  • Urin trinken
  • Wände lecken

Um Folgen durch Azidosevorkommen in der Herde, wie starken Leistungsabfall, Labmagenverlagerungen, Euterentzündungen, Klauen – und Fruchtbarkeitsprobleme etc. zu vermeiden ist es ratsam, die Rationen frühzeitig anzupassen.

Wie passe ich die Ration richtig an?
Ein großer Fehler, der bei der Anpassung der Ration häufig gemacht wird ist, dass nur die Kraftfuttermenge reduziert wird. Allerdings hat dies zur Folge, dass der Energiegehalt je kg TM sinkt und die Kuh vermeintlich noch weniger frisst, wodurch sich der Zustand des Pansens nicht verbessert.

Richtig ist es, die gesamte Ration zu betrachten und an die Futteraufnahme (TM) anzupassen, wobei der Energiegehalt nicht herabgesetzt werden sollte.
Hierzu muss bekannt sein, wo die Futteraufnahme der Herde/Gruppe liegt (TM-Bestimmung/Ration trocknen). Bei der Rationsgestaltung ist darauf zu achten, dass die Ration weiterhin schmackhaft ist und beständige Stärke und Eiweiß eingesetzt werden. Um die Strukturwirksamkeit zu erhöhen, können Stroh, Grassamenheu und auch Futtermittel wie Trockenschnitzel (hoher NDF-Gehalt) eingesetzt werden. Zusätzlich können Puffersubstanzen wie Natriumbicarbonat in die Fütterung integriert werden, um geringere Futteraufnahmen zu kompensieren.

Eine engmaschige Überprüfung der Futteraufnahmen und Leistungsparameter zur Vermeidung von Stoffwechselproblemen bleibt unerlässlich.

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