Seit einigen Tagen beobachten wir in diversen Sommergerstenschlägen im Ringgebiet das Phänomen der sog. „Laternenährigkeit/Laternenblütigkeit“. Die Symptomatik fällt erst auf, wenn man den Bestand unmittelbar gegen die Sonne in Höhe der Ähren anschaut. Beim bloßen Durchgehen und an trüben Tagen fällt es nicht gleich auf, sodass auch vielen Betrieben das Bild noch nicht bewusst geworden ist. Aus bisherigen Bonituren sind Drilltermine um den 18.03. herum am stärksten betroffen.
Leider sind nicht nur die unterständigen Nebentriebe, sondern auch Haupttriebe betroffen. Im Extremfall können bis über 40% komplett leere Ähren im Bestand gezählt werden. Schauen Sie sich die Bestände möglichst in einer sonnigen Phase genau an. Bei späteren Drillterminen im April/Mai kann oftmals noch nicht über eine Schädigung entschieden werden, da eine Einkörnung hier noch gar nicht stattgefunden hat. Seien Sie bei entsprechender Betroffenheit vorsichtig mit Vorernte-Kontrakten bzw. setzen Sie sich bei bereits erfolgtem Kontrakt-Abschluss mit Ihrem Abnehmer in Verbindung.
Ursächlich für das Phänomen ist eine mangelnde Ähren- bzw. Blütenanlage hervorgerufen durch Stresssituationen. Kalte, frostige Nächte; im schlimmsten Fall bei zusätzlichem Einsatz von Wachstumsreglern und/oder Herbiziden, führen im entsprechenden EC-Stadium zu keiner ausreichenden Befruchtung und damit zu der Schädigung.
Autor: Landberatung Gifhorn-Wolfsburg e.V.
17.06.2024