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Spurenelement Kupfer in der Fütterung

Spezialberatungsring für Rinderhaltung und Futterbau e.V.

Das Spurenelement Kupfer ist in der Fütterung ein selten angesprochenes Thema. Dennoch handelt es sich hierbei um ein existentielles Spurenelement. Laktierende und trockenstehende Kühe mit einem Gewicht von ca. 600 kg haben einen Bedarf von ca. 10 mg je kg Trockenmasse.

Ein direkter Kupfermangel liegt nur selten vor, häufig handelt es sich dann um einen sekundären Mangel, durch andere Spurenelemente wie Molybdän oder Sulfat. Erkennbare Symptome eines Kupfermangels wären unter anderem Senkung der Futteraufnahme, Durchfall, Wachstumsstörungen bei Kälbern und Jungvieh und Lecksucht bei Rindern und Kühen. Ein weiteres erkennbares Merkmal ist die sogenannte „Kupferbrille“. Hierbei bildet sich eine Depigmentierung um das Auge des Tieres. Es sieht somit nahezu aus als hätte das Tier eine helle Brille auf.

Bei einem Überschuss von Kupfer, also bei einer Versorgung von weit mehr als 12 mg je kg Trockenmasse und Tag kann es zu einer Überversorgung, bis hin zu einer Kupfervergiftung kommen.
Ein Einzeltier sollte ca. 250 mg Kupfer am Tag aufnehmen. Mineralfuttermittel enthalten ca. zwischen 1000 mg und 3000 mg Kupfer/kg Mineralfutter. Wobei auch die Verfügbarkeit des Kupfers in den Futtermitteln eine Rolle spielt. Bei einer Überversorgung von Kupfer treten zunächst Symptome wie Fressunlust, Hautveränderungen und Gelbfärbung von Schleimhäuten auf. Bei einer Kupfervergiftung werden Überschüsse des Kupfers zunächst in der Leber gespeichert. Wird deren Speicherkapazität überschritten kommt es zur anteiligen Zerstörung von Lebergewebe und große Massen an Kupfer werden freigesetzt. Rinder in diesem Stadium haben kaum Heilungschancen.

Eine Behandlung ist nur bei weniger schwer erkrankten Tieren möglich und zielt auf eine möglichst schnelle Kupferausscheidung ab. Hierbei gibt es verschiedene Präparate, zum Beispiel AmmoniumTetrathiomolybdat, Na-Molybdat oder Kalzium-EDTA.
Bei einigen dieser Präparate gibt es allerdings Probleme mit arzneimittelrechtlichen Vorschriften. Somit ist auf die Kupferversorgung der Tiere zu achten und eine übermäßige Versorgung von Kupfer unbedingt zu verhindern.

Durch die Verwendung von Kupfersulphat zur Klauenbehandlung können wir bei der Untersuchung von Rindergülle bei einigen Betrieben einen Anstieg der Kupferwerte in der Analyse beobachten.
Bisher ist hier noch kein Anstieg der Kupferwerte im Grundfutter festzustellen. Aber: Vorsicht ist geboten!

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