Ministerin Barbara Otte-Kinast ruft Waldbesucher zur Vorsicht auf: „Die anhaltende Trockenheit erhöht das Risiko für Waldbrände. Bitte halten Sie unbedingt die Regeln ein. Denken Sie vor allen Dingen daran, dass die Zufahrtswege zu den Wäldern für Feuerwehrfahrzeuge freibleiben.“ Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes gilt fast für das gesamte Landesgebiet die Warnstufe 3, Tendenz steigend – in der Ostheide sogar bis Stufe 5 (Lüchow).
Insbesondere die trockene Vegetation des Vorjahres ist im Frühjahr leicht entzündlich. „Dann reicht die achtlos weggeworfene Zigarettenkippe und alles steht in Flammen“, sagte Otte-Kinast. Ein Großteil der Brandursachsen sei leider menschengemacht. Das Aufklärungspotential enorm hoch. Deshalb fordert Niedersachsen auch bei der am Montag (16.5.) beginnenden Sonder-Agrarministerkonferenz eine bessere Kommunikationsinitiative vom Bund, damit der Waldspaziergang keine „brenzlige Angelegenheit“ wird.
Das Landwirtschaftsministerium verknüpft die Prävention auch mit einer konkreten Maßnahme. Es werden neue mobile Transportbehälter zur Betankung von Löschfahrzeugen für die Waldbrandprävention in der Lüneburger Heide angeschafft. Außerdem wird das kameragestützte Waldbrandfrüherkennungssystem in Lüneburg ausgebaut und modernisiert. Das Geld stammt aus dem 31,5 Millionen Euro-Maßnahmenpaket „Stadt, Land, Zukunft“.
Die Waldbrand-Situation sah übrigens im feuchten Vorjahr ganz anders aus: Demnach gab es im Jahr 2021 in Niedersachsen aufgrund des günstigen Witterungsverlaufs lediglich 93 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von rund 4,6 Hektar. Diese Zahl ist allerdings vorläufig, da der Bund für seine Liegenschaften noch eine ergänzende Meldung abgibt, die in der nationalen Statistik Berücksichtigung findet.
Hintergrund:
In Niedersachsen entstanden durch Extremwetterfolgen rund 60.000 Hektar Schadflächen. Das entspricht rund 85.000 Fußballfeldern. Forstgenossenschaften, Forstunternehmen, Försterinnen und Förster stehen vor großen Herausforderungen. In Niedersachsen besteht eine Waldfläche von gut 1,1 Mio. Hektar, das sind rund 24 Prozent der Landesfläche. Am „Internationen Tag des Waldes“ (21. März 2022) startete Ministerin Barbara Otte-Kinast die landesweite Kampagne „Forst Aid – Erste Hilfe für unseren Wald!“. Damit wird erklärt, dass der Wald nicht sich selbst überlassen wird. Viele Waldakteure setzen sich für Erhalt und Aufbau der Wälder ein.
Autor: Nieders. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
12.05.2022:
Anmerkung der Redaktion: Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Berater vor Ort (siehe Baum oben – „Beratung vor Ort“).