Aktuelle Situation
Die Niederschläge der vergangenen Tage haben dazu geführt, dass vielerorts die Wintergetreideaussaat nicht abgeschlossen werden konnte. Trotzdem gilt Saatbett geht vor Saatzeitpunkt! Wenn das Getreide aufgrund der Bodenverhältnisse nur „reingeschmiert“ werden kann, sollte unbedingt die Aussaat verzögert werden.
Als allerspäteste Aussaatzeitpunkte* gelten:
Wintergerste: 15.10.2023 Wintertriticale: 25.11.2023
Winterroggen: 15.11.2023 Winterweizen: 15.12.2023
*dienen als Richtwerte, entscheidend ist die zu dem Zeitpunkt vorherrschende Witterung. Sorteneignung für Spätsaaten unbedingt beachten!
Pflanzenschutzmaßnahmen sollten besonders in maislastigen Fruchtfolgen im Herbst durchgeführt werden. Zum einen um die Wirkstoffrotation einzuhalten, zum anderen um Arbeitsspitzen im Frühjahr zu brechen.
Bestände, die im Oktober/ Anfang November gedrillt werden, sollten noch im Herbst behandelt werden, wenn die Witterung und Befahrbarkeit es zulassen.
Mikronährstoffversorgung
Besonders in der Wintergerste dürfen die Mikronährstoffe nicht vernachlässigt werden. Aber auch Weizen, Roggen und Triticale können in Mangel geraten. Leichte, humose Böden mit hohen pH-Werten und schlecht rückverfestigte Böden neigen zu Manganmangel. In diesen Fällen empfehlen wir zu Beginn der Bestockung (Ende Oktober) i.d.R. eine Behandlung durchzuführen. Häufig sind Mangelstandorte auch bekannt, hier empfehlen wir eine prophylaktische Behandlung. Mittels einer Blattanalyse kann ein Mangel anderer Nährstoffe festgestellt werden und gegebenenfalls gegengesteuert werden. Die Blattdüngung kann mit einer Blattlausbehandlung kombiniert werden.
Kalkversorgung
Bei schlecht eingestellten pH-Werten (Zielgröße S > 5,4; lS > 5,8) empfiehlt es sich besonders in der Wintergerste eine Kopfkalkung durchzuführen.
Autor:LUB Zeven e.V.
24.10.2023