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Bekämpfung von Schnecken

Aufgrund der immer wieder feuchten Witterung in diesem Jahr, gab es ein hohes Schneckenaufkommen. Sollte die Witterung so bleiben, sind die Rapsbestände, später auch Getreidebestände stark gefährdet. Sie sollten ab der Saat immer wieder auf Schneckenbefall kontrolliert werden. Eine besonders hohe Gefährdung besteht an Feldrändern, die an Gras- und Grabenkanten, Grünland, Brachen, Zuckerrüben, Mais oder diesjährige Rapsflächen angrenzen. Darüber hinaus ist eine lockere Mulchauflage oder das Vorhandensein grober Kluten (z.B. in der Leine-Marsch), die den Schnecken Schutz bieten, förderlich für deren Population. Die Schnecken sind in der Lage 10 bis 15 m in einer Nacht zurückzulegen. Sie sind bis zum Gefrierpunkt aktiv und nehmen Nahrung auf. Für Raps stellen sie die größte Gefahr bis zum 4-Blattstadium dar und für Getreide bis zum Überschreiten des 2-Blattstadiums.
Zur Kontrolle des Schneckenbefalls kann an mehreren Stellen eines Schlages eine kleine Fläche mit metaldehydhaltigem Schneckenkorn (50 – 80 Körner/m2) bestreut und anschließen mit Schneckenfolien oder angefeuchteten Jutesäcken abgedeckt werden. Werden die Jutesäcke mit Bier befeuchtet erhöht dies die Lockwirkung. Sind Schnecken aktiv, sind diese direkt nach Kontakt mit den Ködern ausgeschleimt unter dem Sack oder auf der Fläche vor-zufinden. Mit dieser Methode lässt sich nur ein Bruchteil der Schneckenpopulation erfassen. Abhängig vom Befall können unter Umständen Teilbehandlungen ausreichen.
Schneckenkorn enthält in der Regel den Wirkstoff Metaldehyd oder Eisen-III-Phosphat. Mit beiden lassen sich Schnecken gut bekämpfen, sie unterscheiden sich jedoch im Wirkmechanismus. Metaldehyd ist ein Kontakt- und Fraßgift, dass die Schleimzellen der Schnecken irreversibel zerstört. Es bewirkt, dass die Tiere ausschleimen und vertrocknen. Da die toten Tiere und die Schleimspuren auf der Oberfläche vorzufinden sind, ist der Bekämpfungserfolg direkt sichtbar.
Eisen-II-Phosphat hingegen ist ein Fraßgift. Es wirkt sich auf der Verdauungstrakt der Tiere aus und bewirkt dass die Schnecken aufhören zu fressen, sich im Boden verkriechen und sterben. Somit ist der Bekämpfungserfolg nicht direkt sichtbar.
Auf Flächen die an Wohngebiete grenzen oder an stark von Fußgängern und Hunden frequentierten Wege sind, bietet es sich an, auf ein Produkt mit Eisen-III-Phosphat zurückzugreifen, da eine geringe Warmblütertoxizität aufweist.
Beim Schneckenkornstreuen sollten mindestens 35 Körner/m2 ausgebracht werden. Es ist wichtig eine ausreichende Köderdichte auf der Fläche zu gewährleisten, damit die Maßnahme erfolgreich ist. Denn die Köderwirkung ist sehr gering und größtenteils treffen die Schnecken zufällig auf die Köder. Vor allem bei wechselhafter Witterung ist auf eine gute Regenfestigkeit der Köder zu achten. Sind die Schneckenkörner aufgeweicht und zerfallen, ist die Wirkung dahin. Bei Bedarf muss nachgestreut werden. Zudem ist darauf zu achten, dass die Ausbringung nicht über die Feldgrenzen hinaus erfolgt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Auswahl an Schneckenkorn-Produkten.

-aus dem Rundschreiben Nr. 16/2024 der Landberatung e.V.

Autor: Landberatung e.V.

14.08.2024

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