Der Winter ist bislang mild verlaufen, auch wenn es zwischendurch Phasen mit moderaten Nachtfrösten gab. Die Winterrapsbestände haben sich im allgemein sehr zufriedenstellend entwickelt und auch überwiegend eine gute Blattmasse aufgebaut. Über den Winter gab es allgemein eher nur geringe Blattverluste und daher können die Pflanzen nun zu Vegetationsbeginn diesen Stickstoff auch entsprechend ausnutzen.

Düngung
Gut entwickelte und üppige Bestände mit bereits 8 – 10 ausgebildeten Laubblättern (das entspricht einem Wurzelhalsdurchmesser von ca. 1 cm) haben schon beachtliche Mengen an N über den Boden aufgenommen und sind daher verhaltener mit etwa 60 kg N/ha anzudüngen, um damit in erster Linie die Knospenbildung zu unterstützen. Bei schwächeren und dünnen Beständen mit etwa 8 oder auch weniger ausgebildeten Laubblättern ist die Startgabe zu erhöhen, um die Bildung von Blättern und Seitentrieben zu forcieren. Hier haben sich 80 – 90 kg N/ha bewährt.
Gülle und Gärreste sind nur in sehr kräftig entwickelten Beständen sinnvoll. Bei Wirtschaftsdüngern muss die langsamere Umsetzung im Boden beachtet werden, so dass verfügbarer, mineralischer Stickstoff zu Vegetationsbeginn ergänzt werden muss. Um die Wirkung zu verbessern, empfiehlt es sich noch mindestens 20-30 kg N mineralisch zu ergänzen. Die Freisetzung des Schwefels aus der organischen Substanz dauert noch länger als die Freisetzung von Stickstoff, sodass auch auf Güllestandorten der gesamte Schwefelbedarf mineralisch gedeckt werden muss. Der ausschließliche Einsatz organischer Dünger ist daher nicht empfehlenswert. Schwefel sollte so früh wie möglich ausgebracht werden, da Raps für die Umsetzung von 5 kg N 1 kg Schwefel benötigt. Winterraps benötigt etwa 40 – 60 kg S/ha. Für die Kombination von Stickstoff- und Schwefeldüngung bieten sich z. B. die Kombinationsdünger Piasan G, Piamon (33 % N + 12 % S), Ammonsulfatsalpeter (26 % N + 14 % S) oder Schwefelsaures Ammoniak (21 % N + 24 % S) an.

Frühjahrschädlinge
Mit ansteigenden Temperaturen ab 10 °C sollten zur Überwachung des Zuflugs von Stängelschädlingen unbedingt Gelbschalen aufgestellt werden (zum Hummel- und Bienenschutz: Abdeckgitter verwenden!).

 

Autor: Stader Beratungsringe e.V.

12.02.2025