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Blauzungenkrankheit – Serotyp 3

Die Blauzungenkrankheit ist eine Virusinfektion, für die Wiederkäuer anfällig sind. Überträger sind kleine Mücken (Gnitzen). Eine Übertragung von Tier zu Tier ist unmöglich. Für den Menschen ist sie ungefährlich.
Die Blauzungenkrankheit gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen und muss somit dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden. Niedersachsen und Bremen gelten als infizierte Zone.

Aktuell ist überwiegend der Serotyp 3 für das Krankheitsgeschehen verantwortlich. Das Immunsystem der Rinder hat sich mit dem aktuellen Serotyp 3 noch nicht auseinandergesetzt und die Herden sind somit immunologisch naiv.
In den letzten Tagen häufen sich die Meldungen vieler erkrankter Tiere in den Herden. Etliche Tiere verzeichnen einen teils starken Rückgang der Milchleistung und weisen Fieber auf.
Die Gesundheitsliste ist voll mit auffälligen Tieren. Die Tiere weisen zudem eine geringe Futteraufnahme auf. Negative Auswirkungen auf Fruchtbarkeit und Euter- sowie Klauengesundheit werden vermutet. Ein wirtschaftlicher Schaden entsteht in jedem Fall.
Die Symptome des Serotyps 8 (Entzündungen am Flotzmaul, Kronsaum und an den Zitzen) treten bisher kaum auf.

Möglichkeiten zur Impfung gegen BTV-3:
Per Eilverfahren ist die Anwendung von drei Impfstoffe zur Impfung der Herden gestattet worden. Da es sich nicht um eine Zulassung handelt, führen diese nicht zu Verbringungserleichterungen. Nutz- und Zuchttiere, die in BTV-freie Zonen verbracht werden sollen, dürfen dies nur mit einer PCR-Untersuchung mit negativem Ergebnis und Behandlung mit Repellentien.
Eine Impfung bereits erkrankter Herden wird nicht empfohlen. Hier ist lediglich eine symptomatische Therapie möglich mit Fiebersenker, Schmerzmittel und Entzündungshemmern.
Grundsätzlich muss die Grundimmunisierung rechtzeitig vor der Infektion abgeschlossen sein. Ansonsten ist kein ausreichender Schutz der Tiere gegeben. Über eine mögliche Impfung klinisch unauffälliger Tiere in betroffenen Herden sollte sich mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
Bei zwei der drei Impfstoffe sind der Beginn der Immunität nicht abschließend belegt. Bei einem der drei Impfstoffe beginnt die Immunität 21 Tage nach der Grundimmunität.

Eine Beihilfe der Tierseuchenkasse für Impfungen gegen Blauzunge ist aktuell nicht geplant. Diese gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nur für Schafe und Ziegen.
Anzeichen
→Rote Augen
→Ruhiges Verhalten
→Nasenausfluss
→Hungergrube ausgebildet

Empfehlung:

•Kontrollgänge in der Herde erhöhen.
•Achten Sie auf kleinste Veränderungen in der Herde und reagieren Sie schnell. Ein zeitiger Einsatz von Entzündungshemmern, Schmerzmitteln und Fiebersenkern sowie ggf. Pansenstimulanz wird empfohlen.
•Möglichkeit der Impfung prüfen und diese in Erwägung ziehen.

 

Autor: Landberatung Grafschaft Hoya e.V.

13.08.2024

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