Beratungsringe der Stader Saatzucht e. V.
In Teilen Süddeutschlands und in Frankreich wurde der BT-Virus bereits in Rindern nachgewiesen. Allerdings gibt es, trotz starker Verbreitung, noch keine klinischen Fälle. Dies lässt darauf schließen, dass die Krankheit bisher unterschwellig verläuft und das Immunsystem der Tiere gut mit dem Virus zurechtkommt. Was allerdings in Zeiten erhöhten Stresses (Bsp.: Hitzestress im Sommer) passiert, kann derzeit niemand wirklich absehen.
Wie wird die Blauzungenkrankheit übertragen?
Überträger sind kleine Mücken (= Gnitzen), die sich vor allem nachts bewegen und Weidetiere stechen. Das Virus wird von den blutsaugenden Insekten aufgenommen und nach einer Entwicklungszeit von ca. einer Woche kann das Virus bei einer Blutmahlzeit auf einen Säugetierwirt übertragen werden.
Zurzeit gibt es in Niedersachsen noch keinerlei Verpflichtung zum Impfen oder irgendwelche Handelsrestriktionen. Eine Impfung wird allen Betrieben durch die Tierärzte angeboten, allerdings ist die Verfügbarkeit des Impfstoffes begrenzt, sodass nicht alle Betriebe in Deutschland bedient werden können. Zunächst werden Betriebe in den Gegenden rund um die Restriktionsgebiete versorgt. Aus Sicht der Beratung ist eine Impfung zunächst allen Betrieben zu empfehlen, die ihre Tiere in Süddeutschland vermarkten möchten und die viele Tiere zukaufen. Für Betriebe, die sich definitiv für eine Impfung entscheiden gilt, dass sie dieses rechtzeitig bei ihrem Tierarzt anmelden. Die Kosten für eine Grundimmunisierung (2 Impfungen in 3-4 Wochen Abstand) liegen bei ca. 5 €/Tier.