Achten Sie zunächst auf die pH-Werte der Zuckerrübenschläge. Ein zu niedriger pH-Wert kann den Feldaufgang behindern und den Bestand ausdünnen. Für die zu düngende N-Menge gibt die vorher zu berechnende Düngebedarfsermittlung die Höchstgrenze an. Doch diese ist nicht in jedem Fall auszunutzen. Zuckerrüben verfügen neben Mais und Kartoffeln über ein relativ hohes Einsparpotential. Oft reicht eine Zudüngung von 100-120 kg/ha N aus, ohne dass Ertrag oder Zuckergehalte sinken. Daneben verwerten sie den Stickstoff aus organischen Düngern aufgrund ihrer langen Wachstumszeit sehr effizient. Die N-Ausnutzung liegt somit zumeist wesentlich höher als die laut DVO vorgeschriebenen Werte wie z.B. 60 % bei Rindergülle, Schweinegülle (70 %), Gärrest fl. (60 %), HTK (60 %), Rinder- und Pferdemist (25 %) sowie getrockneter Gärrest (30 %). In Wirtschaftsdüngern enthaltene P-, K- und Mg-Mengen sind voll anzurechnen. Auf unbewachsenen Boden, wozu auch stehende Zwischenfrüchte gehören, gilt für Wirtschaftsdünger (außer Mist von Paarhufern und Kompost) eine Einarbeitungszeit von max. 1 Stunde.
Um die Zuckerrüben praxisgerecht zu düngen, sollten wir uns weiterhin auch nach den bewährten Sollwertkorrekturen richten, i.d.R. werden die Bedarfszahlen damit auch nicht überschritten.
Sollwertkorrekturen:
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- bei standortbedingt schlechter N-Nachlieferung + 10-20 kg N/ha
- bei standortbedingt guter N-Nachlieferung – 10-20 kg N/ha
- langjährige org. Düngung – 10-20 kg N/ha
- bei Zwischenfrucht – 10-25 kg N/ha
Eine zu hohe Salzkonzentration im Keimbereich, als Folge einer hohen Stickstoff-Andüngung und evtl. zeitgleich erfolgter Phosphor- und Kalidüngung, kann besonders auf leichten Böden zu Auflaufschäden führen. Die Zuckerrübe ist zwischen der Saat und dem ersten Laubblattpaar am empfindlichsten.
Die N-Düngermenge zur Saat sollte daher 80 kg N/ha nicht überschreiten. Ebenso sollte die Kali-Menge zunächst unter 120 kg/ha K2O liegen. Der noch fehlende Bedarf kann ab dem 5-Blatt-Stadium der Zuckerrüben gedüngt werden. 100-150 l/ha AHL pur können ab dem 8-BlattStadium gedüngt werden. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Blätter der Zuckerrüben trocken sein.
Autor: Landberatung Lüneburg e.V.
28.02.2025