Info-Veranstaltung zur Blauzungenkrankheit – Tiere bereits vor dem Frühjahr schützen
Auf die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit für eine effektive Tierseuchenbekämpfung hinzuweisen und einen Austausch mit Expertinnen und Experten zu ermöglichen – das war das Ziel einer Informationsveranstaltung, zu der das Landwirtschaftsministerium (ML) jetzt eingeladen hatte. Die Online-Veranstaltung richtete sich insbesondere an praktische Tierärztinnen und Tierärzte, Tierhaltende sowie die niedersächsischen kommunalen Veterinärbehörden. Insgesamt waren mehr als 500 Interessierte der Einladung des Ministeriums gefolgt.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Der Seuchenzug im vergangenen Jahr brachte schwere klinische Symptome und eine hohe Sterblichkeit mit sich, insbesondere bei Schafen. Neben erheblichen Leistungseinbrüchen war aber auch eine deutlich erhöhte Rindersterblichkeit zu verzeichnen. Die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr zeigen ganz deutlich: Eine Impfung schützt vor Tierleid und wirtschaftlichen Verlusten! Wir können derzeit noch keine Aussagen zur weiteren Ausbreitung des Virus und den Auswirkungen der Blauzungenkrankheit in diesem Jahr treffen. Umso wichtiger ist es, empfängliche Tiere wie Rinder und Schafe rechtzeitig vor Beginn der Gnitzensaison durch Impfungen zu schützen.“
Seit Juni 2024 besteht die Möglichkeit des Einsatzes von drei Impfstoffen gegen den Serotyp 3, deren Anwendung per Verordnung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gestattet wurde. Eine Anwendung dieser Impfstoffe ist so lange gestattet, bis ein entsprechender, in der Europäischen Union zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht. Aktuelle Informationen rund um die Impfung erteilten auf der Veranstaltung Expertinnen und Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts, des Paul-Ehrlich-Instituts, der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin und der Niedersächsischen Tierseuchenkasse. Zudem trug ein praktischer
Tierarzt seine Erfahrungen mit der Seuche und der Impfung vor. Die Präsentationen der Experten werden in nächster Zeit zusammen mit ergänzenden Informationen auf der Homepage https://tierseucheninfo.niedersachsen.de veröffentlicht.
Hintergrund:
In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen kam es im Sommer 2024 zu einer raschen Ausbreitung der Blauzungenkrankheit, die mit schweren klinischen Symptomen und einer hohen Sterblichkeit, insbesondere bei Schafen, einherging. Neben erheblichen Leistungseinbrüchen war aber auch bei Rindern eine deutlich erhöhte Sterblichkeit zu verzeichnen. Die Krankheit wird von
Gnitzen (blutsaugenden Mücken) übertragen. Laut einer qualitativen Risikobewertung des Friedrich-Loeffler-Instituts wird die Gefahr der Virusübertragung auf empfängliche Tiere wie Schafe, aber auch Rinder zwischen Mai und Oktober als besonders hoch eingeschätzt. Für das Virus empfänglich sind auch Ziegen sowie Neuweltkameliden wie Alpakas und Wildwiederkäuer. Seit dem ersten Ausbruchsfall am 25. Oktober 2023 im Landkreis Ammerland wurden bislang insgesamt 4.229 Feststellungen bei für das Virus der Blauzungenkrankheit empfänglichen Tierarten in Niedersachsen gemeldet (Stand: 8. Januar).
Autor: Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
14.01.2025