Nach den hohen Niederschlagsmengen in den letzten 2 Jahren ist unbedingt auf eine ausreichende Kalkversorgung zu achten.  Zum Ausgleich von Pflanzenentzug, Auswaschung und Kalkzehrung durch stickstoff- und schwefelhaltige Dünger sind im Ackerbau auf Sandböden pro Jahr ca. 3,5 dt CaO/ha anzusetzen, das heißt nach o.g. Schema etwa 7 dt/ha Kalkmergel pro Jahr. Allerdings erhöht sich der Bedarf in Jahren mit hohen Niederschlagsmengen auf bis zu 5 dt/ha CaO/ha.

Die Kalkung ist das Fundament für Pflanzenwachstum und in der Wirkung sehr komplex. Kalk stabilisiert das Bodengefüge und steuert die Verfügbarkeit von Pflanzennährstoffen. Auch das Bodenleben profitiert deutlich von einer ausreichenden Kalkversorgung. Im Allgemeinen sind für leichte Böden kohlen­saure Kalke (Mergel) empfehlenswert.

Bei optimalen Boden-pH-Werten reicht eine Kalkung im 2-4-jährigen Rhythmus

Berechnung der erforderlichen Kalkmenge nach Bodenuntersuchung:

  1. Bedarf lt. Bodenuntersuchung z.B. =          15 dt CaO
  2. Umrechnung CaO : CaCO3 (x 1,79) =          27 dt CaCO3
  3. CaCO3 Gehalt des Kalks z.B. 85 % =          32 dt „Kalk“

Das heißt, dass somit 32 dt/ha Kalkmergel erforderlich wären, um einen CaO-Bedarf von 15 dt abzudecken.

Auch Grünland profitiert nach den hohen Winterniederschlägen von einer Kalkung. Die Kalkung ist entsprechend aktueller Bodenuntersuchungen auszurichten. Liegen keine aktuellen Bodenproben vor kann eine Erhaltungskalkung durchgeführt werden, dabei sind jährlich ca. 2 dt CaO/ha anzusetzen, das heißt nach o.g. Schema etwa 4 dt/ha Kalkmergel pro Jahr. Für 2 Jahre haben sich in der Praxis Gaben von 10 dt/ha Granukal/Mergel bewährt. Moorböden sollten nur nach den Empfehlungen der Bodenuntersuchungen gekalkt werden!

 

Autor: Landberatung Rotenburg e.V.

18.02.2025