Die trockenen Bodenbedingungen „verlocken“ in diesem Jahr zu einem frühzeitigen Start der MaisAussaat. Grundsätzlich sollte der Mais für eine zügige Jugendentwicklung jedoch beständige Bodentemperaturen von > 10°C haben. Hier gilt es die kommenden Tage noch abzuwarten! Eine zu frühe
Aussaat in zu kalten Boden kann zu schlechteren, verzögerten Keimungen und somit zu verzetteltem Feldaufgang führen. Insbesondere wenn Triebkraft-schwache Saatgutpartien vorliegen, kann es hier zu größeren Problemen kommen.
Auch im Mais gilt der Grundsatz „Saatbett geht vor Saatzeit“ und „wie die Saat, so die
Ernte“! Die Natur holt i.d.R. Vegetationsrückstände und -vorsprünge wieder auf.
Auf spätfrostgefährdeten Standorten (z.B. anmoorige Standorte; Flussniederungen) sollte mit der Aussaat noch gewartet werden. Folgende Punkte sollten generell Beachtung finden:
- Bearbeiten Sie die Flächen möglichst so zur Aussaat, dass zum einen ausreichend Keimfeuchtigkeit sichergestellt ist, zum anderen aber auch Ober-/Unterboden gut abgetrocknet sind! Mais mag ebf. keine Bodenverdichtungen und/oder „Schmierhorizonte“!
- Organische Dünger sind vor der Aussaat unverzüglich (innerhalb 1h) einzuarbeiten und auf die Gesamt-Nährstoffversorgung anzurechnen!
- vor der Düngung: Düngebedarfsermittlung durchführen!!!
- Kontrollieren Sie sowohl die optimale Aussaattiefe (~4-6cm) als auch die Ablage des Unterfußdüngers (5cm unter und 5cm neben der Reihe)!
- Schardruck und Andruckrollen kontrollieren
- Eine Unterfußdüngung ist in jedem Fall anzuraten; je enger die Reihenabstände, umso höher muss die Unterfußdüngung ausfallen (Nährstoffkonzentration im Band)
- auf Flächen mit hoher P-Versorgung (oder bei gesamtbetrieblichem Problem mit dem P-Bedarf) sollte die Unterfußdüngung mit N/P reduziert werden (z.B. NP 20/20 oder NP12/27), die Aussaat nur bei ausreichend Bodentemperatur erfolgen oder alternativ Erfahrungen mit Mikrogranulaten gesammelt werden
- Kaliversorgung sicherstellen (Mais mit hohen TM-Erträgen benötigt >200kg/ha K2O)
- Düngerkonzentration im Saatbett auch nicht zu hoch wählen (Salzkonzentration!); Stickstoff kann in Form von Urease-gehemmtem Harnstoff auch nach dem Auflaufen noch gegeben werden; Kali im Jugendstadium ebf.
- bei Gülle-/Gärrest-Unterflurdüngung:
- Zusatz Stickstoffstabilisator (z.B. Piadin, Vizura)
- zwischen Gülle-/Gärrestgabe und Aussaat sollten einige Tage zwischenliegen
- Bodenbearbeitungshorizont sollte trocken und Bodenart „schüttfähig“ sein, damit keine Hohlräume entstehen; Erfahrungen zeigen, dass die Saat nicht zwingend exakt (RTK) über dem Gülleband liegen muss (wie bei mineralischer Unterfußdüngung)
- Optimale Bestandesdichte je nach Sorte, Nutzungsrichtung und Standort: 6-9 Körner/m2
- Sorten mit hoher FAO-Zahl (>S 240) zuerst und auf sicher abreifende Standorte drillen
- Standorte mit Mais nach Mais: Pflügen Sie die Stoppeln sauber unter!!! Das gilt insbesondere für Maisflächen, die noch keine Bearbeitung seit Herbst gesehen haben! (Maiszünsler)
- Restverunkrautungen der Vorfrüchte lassen sich preiswert am besten vor der Saat bzw. Bodenbearbeitung mit Glyphosaten (Auflagen und einzusetzende Präparate beachten!) oder über flache Bodenbearbeitungsgänge (z.B. Flachgrubber, Federzinkengrubber, Striegel, etc.) bekämpfen
- Sofern Untersaaten angelegt werden, planen Sie vorab den Herbizideinsatz sowie den Aussaattermin der Untersaat!
- Zur Vogel-Vergrämung bieten einige Züchter die Beize Korit (Wirkstoff Ziram) an. Im Bereich Krähe/Taube/Fasan gelingt das auch sehr gut; gegen Kraniche jedoch nicht!!! Für den Großraum Wittingen mit seiner Krähen-Problematik empfehlen wir die Zusatzbeize!!!
- Nutzen Sie bei Umbruchproblemen aus der Vergangenheit (Tiere, Frost, etc.) die teilweise angebotenen „Versicherungsmaßnahmen“ einiger Züchterhäuser! Dazu müssen häufig Schläge zeitnah nach dem Drillen online gemeldet werden!
Landberatung Gifhorn-Wolfsburg e.V.
22.04.2025