Mais-Aussaatstärken an die Sorte anpassen

Besonders bei Flächen mit größeren Befürchtungen auf Schäden durch Drahtwurm, Vogelfraß oder Fritfliege muss ackerbaulich alles unternommen werden, um zügige Feldaufgänge und eine schnelle Jugendentwicklung bis zum Ende der kritischen Phase im 2-Blattstadium zu erreichen. Dazu gehört eine gute Saatbettbereitung mit ausreichend Feinerde, eine gleichmäßige Ablagetiefe (in den feuchten Bodenhorizont, 4-5 cm), Saattermine nach ausreichender Bodenerwärmung (>8-10°C) und eine auf den Standort und den Sortentyp angepasste Bestandesdichte.

 

Überhöhte Pflanzenzahlen können beim Mais zu schlechterer Kolbenausbildung, erhöhter Lagerund Beulenbrand-Gefahr, erhöhtem Längenwachstum, deutlicher Abreifeverzögerung und natürlich zu unnötigen Saatgutkosten führen. Auf Standorten mit guter Wasserversorgung sind nach Wuchstyp
der Sorte in der Regel Bestandesdichten von 8-9 Pflanzen/m² anzustreben. Bei den kleinrahmigen frühreiferen Sorten (Reifezahlen bis 220) können eher 9 Pflanzen/m² vorgesehen werden, bei den großrahmigen mittelspäten Sorten reichen häufig 8 Pflanzen/m². Auf Standorten mit erfahrungsgemäß schwächerer Wasserversorgung ist eher eine geringere Bestandesdichte vorteilhafter. Um von der angestrebten Bestandesdichte auf die auszusäenden Körner/m² zu kommen, ist im Normalfall ein Zuschlag von 5% ausreichend. Werden schwierige Bedingungen für den Feldaufgang erwartet oder liegt die Keimfähigkeit des Saatgutes unter 95%, sind höhere Zuschläge (bis 10%) erforderlich.

 

Nach der Fruchfolge-Vorgabe (GLÖZ 7) darf maximal zwei Jahre in Folge Mais angebaut werden, im dritten Jahr muss eine andere Kultur auf der Fläche stehen. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, ist auf einigen Flächen ein Mais-Stangenbohnen-Mischanbau geplant. Bei guten Entwicklungsmöglichkeiten der Stangenbohnen kann es durch starke Verrankungen zu Ernteproblemen kommen. Um den Ernteproblemen vorzubeugen könnten je nach Saatbreite und Erntebreite ein oder zwei Maisreihen in der Maschine ohne Stangenbohnen ausgesät werden. Allerdings müssen im Bestand noch mindestens 25% Stangenbohnen erreicht werden.

 

 

09.04.2025

Landberatung Schaumburg e.V.

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