Die Stärke in der Maissilage wird im Verlauf der Silierdauer immer schneller verfügbar. Da die Herden in unserer Region tendenziell eher maislastig gefüttert werden, kann es bei Veränderungen der Umgebung (Stress, Wetterumschwung, Futterqualität etc.) auch jetzt schon erste Azidoseanzeichen geben.
Wie finde ich Azidoseanzeichen in meiner Herde?
Die ersten Anzeichen für subklinische Azidosen in der Herde machen sich meistens bei den Tieren zwischen dem 100. und 150. Laktationstag bemerkbar.
– Rückgang Futteraufnahme
– Sinkender/niedriger Milchfettgehalt
– Engeres Verhältnis Fett/Eiweiß
– Leistungsrückgang
– Urin trinken
– Wände lecken
Um Folgen durch Azidosevorkommen in der Herde, wie starken Leistungsabfall, Labmagenverlagerungen, Euterentzündungen, Klauen- und Fruchtbarkeitsprobleme etc. zu vermeiden, ist es ratsam, die Rationen hierhingehend frühzeitig anzupassen.
Wie passe ich die Ration richtig an?
Als erste Maßnahme kann die Menge der Puffersubstanzen, wie Natriumbicarbonat, in der Ration erhöht werden (+ 50 – 150 g), um geringere Futteraufnahmen zu kompensieren.
Sollte dies nicht zu einer Besserung führen, kann das Verhältnis von Mais- zur Grassilage angepasst werden, sodass der Faseranteil der Ration steigt und schnelle Stärke reduziert wird. Eine alleinige Reduktion der Kraftfuttermenge hat zur Folge, dass der Energiegehalt je kg TM sinkt und die Kuh vermeintlich noch weniger frisst, wodurch sich der Zustand des Pansens nicht verbessert.
Richtig ist es, die gesamte Ration zu betrachten und an die Futteraufnahme (TM) anzupassen, wobei der Energiegehalt nicht herabgesetzt werden sollte. Bei der Rationsgestaltung ist darauf zu achten, dass diese weiterhin schmackhaft ist und beständige Stärke und Eiweiß eingesetzt werden.
Eine engmaschige Überprüfung der Futteraufnahmen und Leistungsparameter zur Vermeidung von Stoffwechselproblemen bleibt unerlässlich.
Autor: Stader Beratungsringe e.V.
13.05.2024