Planung der weiteren N-Düngung im Wintergetreide

Bei Wintergerste, Roggen und Triticale sollte die N-Düngung spätestens beim Aufplatzen der Blattscheiden wirksam sein. Stickstoffdünger, der noch im Fahnenblattschieben zur Wirkung kommt, schießt auch noch in den Blattapparat und kann bei ohnehin schon mastigen Beständen die Standfestigkeit negativ beeinflussen. Häufig haben erst die Niederschläge in den letzten 10 Tagen die Schossdüngung richtig zur Wirkung gebracht. Dünger, der jetzt auf noch feuchten Boden fällt, wird zügig wirken. In Wintergerste und -roggen sollte die Düngung jetzt zügig abgeschlossen werden, sofern überhaupt noch Restbedarf besteht (siehe RS 09/2025). Nur in sehr üppigen Beständen bei jetzt sichtbar intensiver Stickstoffversorgung macht es evtl. Sinn, die Abschlussdüngung noch etwas hinauszuzögern, bis die Haupttriebe das Fahnenblatt voll geschoben haben.

Im Winterweizen ohne organische Frühjahrsdüngung wird nach der Schossdüngung häufig nur noch ein Stickstoff-Restbedarf von 50-70 kg/ha über sein, der dann im Fahnenblattstadium bis spätestens beim Aufplatzen der Blattscheide gut platziert ist. Nur wenn bisher verhaltener gedüngt worden ist und noch ein höherer Restbedarf vorhanden ist, kommt eine Zwischengabe in Frage.
Bei organischer Frühjahrsdüngung im Weizen wird ein Teil des organischen Stickstoffs erst zum Ende der Schossphase wirken und somit die eigentliche Ährengabe ersetzten oder zumindest reduzieren. Der häufig ohnehin nur noch geringe mineralische Restdüngungsbedarf ist in solchen Fällen orientiert an Niederschlägen im Zeitraum Mitte bis Ende der Schossphase gut platziert. Bei mineralischen Rest-Düngerbedarfen über 60 kg N/ha kann eine Aufteilung verhindern, dass die Mineraldüngerwirkung mit einem möglichen N-Schub aus organischen Düngern gleichzeitig eintritt.

 

 

Landberatung Schaumburg e.V.

29.04.2025

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