Bereits mit der Saat beginnt der Zuflug der neuen Rapserdflohgeneration auch in die Neuansaaten. Im August beginnen die Käfer mit dem Reifungsfraß, wobei runde Löcher in die Blattspreiten und Grübchen in die Stängel der jungen Rapsflanzen genagt werden. Die Zuwanderung kann durchaus länger anhalten. Etwa 10 bis 15 Tage nach Einwanderung in die neu angesäten Bestände kann das Weibchen schon mit der Eiablage beginnen, die in Pflanzennähe in den Boden erfolgt und von einigen Tieren noch im Spätherbst und gar milden Wintern bis ins Frühjahr fortgesetzt wird. Die Larven schlüpfen meist im Herbst und verursachen Fraßschäden in den Blattstielen, Stängeln und Wurzeln der Rapspflanzen. Bei stärkerem Befall kann der Vegetationskegel durch Fraß beschädigt werden. Im Frühjahr zeigen sich dann „Verbuschungen“.
Mit dem Auflauf des Rapses sollten deshalb die Gelbschalen zur Überwachung des Rapserdflohs aufgestellt und mind. 2 mal wöchentlich kontrolliert werden. Für die Fänge von Rapserdfloh können auch die schon etwas verblassten Gelbschalen genutzt werden. Der Fang der Rapserdflöhe ist mehr ein Zufallsergebnis, in dem die Rapserdflöhe beim Springen in der Schale landen. Der Rapserdfloh reagiert weniger auf die gelbe Farbe. Gibt es viele Aktivitäten/ Rapserdflöhe, sind auch die Fänge in den Schalen höher.
Die Gelbschalen sind ca. 20 m von Feldrand entfernt und wenn möglich an der Schlagseite zu einem Vorjahresraps aufzustellen (besser 2 GS je Schlag als 1 ). Es ist darauf zu achten, dass immer genügend Wasser (mit ein paar Tropfen Spülmittel zur Oberflächenentspannung) für eine gute Fängigkeit in der Gelbschale vorhanden ist. Zum Schutz der Insekten sind Gelbschalengitter zu verwenden.
Die Bekämpfungsrichtwerte:
Auflauf bis 4-Blattstadium: 10 % Lochfraß am Blatt
Weitere Schadschwelle: 50 Käfer in Gelbschale in 3-4 Wochen (ab Anfang September)
Muss infolge eines starken Lochfraßes ein Pyrethroid eingesetzt werden, so sind zu diesem Zeitpunkt Spritzungen ab Sonnenuntergang/ Dämmerung wirkungsvoller, da dann die Käfer am aktivsten sind. Wasseraufwandmengen von 300 l/ha für eine gute Benetzung sind sinnvoll. Keinesfalls sollten Pyrethroide eingesetzt werden, ohne dass eine Notwendigkeit besteht!!
-aus dem Rundschreiben Ezg Info 18-2024
Autor: Landberatung Northeim e.V.
16.08.2024