Die Reifeentwicklung ist deutlich weiter fortgeschritten als gedacht. Erste früh gesäte Bestände (FAO bis 220) haben im Monitoring die 30 % TS in der Gesamtpflanze überschritten und könnten bereits in dieser Woche silierreif sein. Bei mittelfrühen Sorten oder späteren Saatterminen kann es aber noch bis Ende KW 37 dauern. Ausschlaggebend bleibt der Kolben mit seinem Füllungsgrad. Die Restpflanze verliert durch Nährstoffmangel nach und nach die unteren Blattetagen und reift ab. Ein Blick in die eigenen Bestände ist deshalb unerlässlich. Ist die Stärkeeinlagerung abgeschlossen (schwarzer Punkt), ist eine zügige Beerntung anzuraten.
Aufgrund der zu erwartenden hohen Masseerträge wird eine gute Kräckerarbeit mit einem vollständig zerbrochenem Korn unerlässlich sein. Bestände für die Milchviehfütterung werden deutlich früher gehäckselt werden können, als reiner Gesamttrockenmasse betonter Biogasmais. Betriebe, die beide Verwertungsrichtungen aus einem Silo bedienen wollen müssen entweder zwei Häckseltermine veranschlagen oder höhere TS-Gehalte (35-38 %) im frühen Sortiment tolerieren. Was ist zu beachten:
– Häckslergeschwindigkeit dem Masseertrag anpassen. Nicht zu schnell fahren!
– Siliermittel sind sinnvoll, wenn nicht sogar ein Muss. Zum Einsatz kommen heterofermentative Mittel der Wirkungsrichtung 2.
– Eine optimale Verdichtung kann nur erreicht werden, wenn das Häckselgut kurz (< 6 mm) und die Schichtdicke möglichst gering ist (< 20cm). Walzgewicht = Erntemenge FM/h geteilt durch 4.
– Silierdauer auf 8 – 10 Wochen vorplanen. Bei kürzerer Sillierdauer zusätzlich kleinen Haufen zur Überbrückung anlegen und Milchsäurebakterien zusetzen.
– Sofortige Abdeckung des Silos, keine langen Befüllzeiten oder Pausen
– Folienverletzungen sofort verkleben, Beschwerungsmaterial kontrollieren
– Silageanalysen durchführen: Auch unerwünschte Inhaltsstoffe ermitteln und Höchstgrenzen beachten!
(Auszug aus dem Rundschreiben, zu Mittelwahl und -anwendung fragen Sie Ihren Berater vor Ort)
Autor: Landberatung Northeim e. V.
03.09.2024