Der erste Schnitt Grassilage steht voraussichtlich Anfang bis Mitte Mai bevor. Der optimale Erntezeitpunkt des Grünlandes wird vorliegen, wenn sich die Hauptbestandsbildner im Anfang des Ähren- bzw. Rispenschiebens befinden.
Bei der Ernte muss dann ein Kompromiss zwischen folgenden Faktoren gefunden werden:
– ein hoher Ertrag (> 30 dt TM/ha)
– mit guter Futterqualität (> 6,3 MJNEL/kg TM, 16-18 % Rohprotein in der TM)
– bei wiederkäuergerechten Strukturwerten (21 – 23 % xF in der TM)
– zu guten Witterungsbedingungen (anwelken!), gutes Wetter geht vor Ertrag
Die Schnitthöhe sollte 8 cm nicht unterschreiten, um den Schmutzeintrag gering zu halten und einen raschen Folgeaufwuchs zu generieren. Bei der Ernte kommt es auf nicht zu grofle Schichtdicken 15-20 cm und gute Walzarbeit 3-4 km/h an. Auflerdem sollte der Silo umgehend nach Ende des Walzens abgedeckt werden, am besten auch Unterziehfolie zusätzlich zur Hauptfolie verwenden.
Siliermittel nehmen primär Einfluss auf einen verbesserten Gärverlauf (Wirkungsrichtung 1) oder auf die aerobe Stabilität (WR 2 reduziert Nacherwärmung). Es gibt auch Wirkungsrichtungen mit zusätzlichen Effekten (siehe hierfür DLG).
In erster Linie kommt es immer auf eine gute Siliertechnik und ausreichenden Vorschub an, die ein Siliermittel unterstützen kann.
Eine pauschale Einsatzempfehlung für Siliermittel kann dennoch nicht gegeben werden.
Je ungünstiger die Silierbedingungen sind, desto wirtschaftlicher wird der Einsatz von Siliermitteln. Bei Anwelkgraden unterhalb von 25 %TM sind nur noch chemische Produkte der WR 1a (nicht 2) ausreichend wirksam. Entscheidungshilfe gibt es auf der DLG Webseite https://siliermittel.dlg.org/.
Das erste hohe, dichte Grün auf den Flächen wird auch vom Wild bevorzugt aufgesucht, gerade weil der Zeitraum auch in die Brut- und Setzzeit fällt. Der Flächenbewirtschafter ist tierschutzrechtlich verpflichtet, Leid von Tieren während landwirtschaftlicher Arbeiten zu vermeiden. Deshalb müssen Erntetermine rechtzeitig mit dem Jagdpächter abgesprochen werden, um einen Drohneneinsatz koordinieren zu können.
Nutzen Sie möglichst alle Präventionsmaflnahmen, um Schäden an Wildtieren auszuschlieflen, indem beispielsweise
• von innen nach auflen gemäht wird
• Flächen mit bekanntem Wildvorkommen aufmerksam und mit reduzierter Geschwindigkeit mähen
• Mäharbeit bei Dunkelheit vermeiden- viele Wildtiere ducken sich bei Scheinwerferlicht
• Knistertüten oder Flatterbänder an den Flächen kurz vor der Ernte angebracht werden
• mit Drohnen und Wärmebildkameras gezielt nach Tieren in der Fläche gesucht wird
• elektronische Wildscheuchen zum Einsatz kommen
• akustische Wildretter an den Erntemaschinen angebracht werden.
Jede noch so scheinbar kleine Maßnahme ist besser als keine Vorsorge zu treffen.
29.04.2025