Stoppelbearbeitung nach Mais

Zur Vorbeuge des Maiszünslerbefalls ist eine flächendeckende Stoppelbearbeitung nach der Maisernte immens wichtig. Der Maiszünsler hat sich seit einigen Jahren im Landkreis Verden und Altkreis Rotenburg etabliert, erste Befunden treten aktuell auch im Altkreis Bremervörde (Raum Sittensen) auf. Vor diesem Hintergrund und einer zunehmenden Bedrohung durch Blattkrankheiten (Fusarien), kommt der Stoppelbearbeitung, insbesondere in Maismonokulturen, eine immer größer werdende Bedeutung zu. Der Maiszünsler ist für die Überwinterung und Verpuppung im Mai auf heile und innen trockene Maisstoppel länger als 10 cm angewiesen. Schadpilze benötigen Pflanzenreste an der Bodenoberfläche für Infektionen in den Folgefrüchten. Aufgrund dessen sollten nach der Aussaat der Folgefrucht keine Pflanzenreste auf der Bodenoberfläche, bzw. keine heilen Maisstoppel im oberen Krumenbereich vorhanden sein. Dieses Ziel ist nur durch eine zügige Verrottung der Maisstoppel nach der Ernte, beschleunigt abknicken, quetschen und zerkleinern der Knoten und Stängelabschnitte und anschließender Einarbeitung mit entsprechender Technik möglich. Entscheidend bei der Stoppelbearbeitung ist, dass einerseits die Stängel zerkleinert und aufgesplissen (“angeknackt“) werden, um Zünslerlarven die Überwinterungsmöglichkeit zu nehmen und andererseits muss der Bodenschluss wiederhergestellt werden, um die Verrottung zu beschleunigen.

Schlegelhäcksler (Hammer- oder Y-Schlegel) erfüllen die Anforderungen, der Einsatz ist aber arbeits- und kostenintensiv, hinzukommt, dass 20 – 40 % der Stoppeln nicht erfasst werden können, weil sie heruntergefahren sind. Dieses Verfahren hat allerdings insbesondere beim Hochschnitt und im Herbst bei Folgefrucht Wintergetreide (in Kombination mit der Scheibenegge) Vorteile. Nachteil ist die Empfindlichkeit gegenüber Steinen.

Um die Stoppel zu brechen und an den Boden zu drücken, haben sich verschiedene Walzenarten als vorteilhaft erwiesen. Zu nennen sind hier u.a. Stab-/Prismenwalzen wie der Zünslerschreck von Knoche und die Güttlerwalze, sowie Messerwalzen (z.B. Dalbo). Diese Techniken können auch eingesetzt werden, wenn hinsichtlich GLÖZ 6 (Mindestbodenbedeckung) die „Stoppelbrache“ und nicht die aktive Begrünung gewählt wird. In diesem Fall ist wichtig, dass keine wendende Bodenbearbeitung (Grubber,..) stattfindet.

 

07.10.2025

Landberatung Land Hadeln e.V.

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