Durch die sehr hohen Niederschlagsmengen im letzten Herbst zeigen sich auf vielen Wintergetreideflächen starke Verschlämmungen sowie schlechte oder heterogene Feldaufgänge. Hinzu kommen überflutete Bereiche, auf denen noch nicht endgültig zu beurteilen ist, wie stark die Pflanzen geschädigt sind bzw. ob sie überleben.
Wo die Bestandesdichten noch einigermaßen in Ordnung sind, wird allerdings bei stärkeren Verschlämmungen und daraus resultierenden Verkrustungen eine Beeinträchtigung im Wachstum folgen (durch mangelnden Gasaustausch oder auch verpilzte Wurzeln).
Eine Möglichkeit die Wachstumsbedingungen für die Pflanzen auf diesen Flächen zu fördern, könnte eine mechanische „Bodenlockerung“ zur Verbesserung der Belüftung sein.
→Natürlich müssen die Flächen dafür ausreichend abgetrocknet und bearbeitbar sein. Dieser Zeitpunkt ist aktuell noch nicht absehbar.
→Da bei den folgenden Varianten Pflanzenverluste nicht auszuschließen sind, sollten Sie einenmöglichen Einsatz bzw. den Einsatzzeitpunkt kritisch abwägen und natürlich nicht auf Flächenfahren, die eh schon stärker ausgedünnt oder wo die Pflanzen schlecht bewurzelt sind.
→Ein positiver Nebeneffekt wäre weiterhin die Erhöhung der Verfügbarkeit der ausgebrachten
Nährstoffe.
→Prüfen Sie frühzeitig die Verfügbarkeit von geeigneten Maschinen in Ihrer Region.
Folgende Geräte wären denkbar:
Sternrollhacke:
(gut geeignet)
– als Krustenbrecher bei massiven Verschlämmungen
– gute Bodenlockerung
– arbeitet reihenunabhängig
– für lehmige bis tonige Böden
– hohe Arbeitsgeschwindigkeiten (15 – 20 km/h)
Zinkenstriegel:
(weniger gut geeignet)
– nur flache Bodenlockerung (Belüftung und Gasaustausch)
– Anregung der Bestockung
– nur auf schüttfähigen Böden, Bestände sollten gut bewurzelt sein
– auf stark verschlämmten oder verkrusteten Flächen häufig keinezufriedenstellenden Effekte, da der Striegel nur oberflächlich „kratzt“
Autor: Beratergemeinschaft Hildesheimer Land e.V.
01.03.2024
