Bei guten Rodebedingungen ist nach der Zuckerrübenernte i.d.R. eine sehr gute Bodengare vorzufinden. Das spricht dafür, den nachfolgenden Winterweizen als Mulchsaat zu bestellen.
Im Jahr 2020 hat es bei Weizen-Mulchsaaten nach den frühen Rodeterminen Ende September/Anfang Oktober teilweise erhebliche Auflaufprobleme gegeben, die in einigen Fällen auch Umbrüche zur Folge hatten. Die Auflaufprobleme waren vermutlich ein Jahreseffekt resultierend aus den sehr warmen Temperaturen in Luft und Boden sowie gefallenen Niederschlägen Anfang Oktober, die zu einem sehr schnellen und intensiven Rotteprozess der restlichen Rüben-Biomasse (viel Blatt- und Rübenreste) geführt haben. Wenn die an der Bodenoberfläche vorgerottete Rübenbiomasse dann auf dem Höhepunkt der Rotte eingearbeitet wurde, scheint das zu einem sehr ungünstigen Milieu für die Keimung des Weizens geführt zu haben. In den Vorjahren sind solche Auflaufprobleme garnicht oder nur auf den Rübenmietenstellen aufgefallen. Im Herbst 2020 waren zeitnahe WeizenMulchsaaten innerhalb 1 Woche nach der Rübenernte oder auch mit mehr als 3 Wochen Abstand zwischen Rübenernte und Weizen-Mulchsaat weitgehend unproblematisch. Im Zweifelsfall kann bei größeren Bedenken eine Pflugfurche den sicheren Auflauf gewährleisten.
Autor: Landberatung Schaumburg e. V.
05.10.2022