Zuckerrübe

Die guten Bedingungen zur Aussaat haben in den letzten 14 Tagen dazu geführt, dass die allermeisten Flächen bestellt werden konnten. Sofern die Pillen in ausreichend keimfeuchten Boden gelegt wurden, kann die Hüllmasse relativ schnell aufquellen und die Keimwurzel sich entwickeln. Die anhaltend kalten Bodentemperaturen (KW14: 5 – 9°C in 5-10cm Tiefe) mit weiterhin Nachtfrost tragen
allerdings nicht zu einem sehr zügigen Feldaufgang bei. Folgende Maßnahmen sollten jetzt beachtet werden:

a) Schädlinge:
Bei anhaltender Trockenheit bleiben die Bestände gefährdet durch die FeldWaldmaus (sog. „Pillenknacker“)! Solange die Rübenpillen im trockenen Boden liegen, nimmt die Hüllmasse keine Feuchtigkeit auf und quillt somit nicht. Damit bleibt sie attraktiv für die
Feld-Waldmaus! Kontrollieren Sie die Bestände, achten Sie auf eine gute Bodenbedeckung der Pillen und führen Sie ggf. Ablenkungsfütterungen (z.B. Sonnenblumenkerne, geröstetes Getreide, Haselnüsse) durch. Die Feld-Waldmaus steht unter Artenschutz!

b) Herbizidmaßnahmen:
Ein verzögerter und ungleichmäßiger Feldaufgang der Zuckerrübe führt i.d.R. nicht gleichzeitig auch zu einem verzögerten Auflaufen der Unkräuter/-gräser, die häufig schneller sind. Vor allem aufgrund der eingeschränkten Produkte im blattaktiven Bereich und der Empfindlichkeit der Rüben im jungen Entwicklungsstadium sollten Sie die Bestände gut im Auge behalten! Insbesondere Zuckerrübenflächen, auf denen in der Fruchtfolge schon einmal Raps gestanden hat, sind intensiv zu bonitieren, um die erste Welle im Keimblatt bereits zu bekämpfen. Bereits in den vergangenen Jahren wurden sehr gute Erfahrungen mit frühen (Vorauflauf) Einsätzen mit Metamitron auf feuchten Boden gemacht. Das Wetter der kommenden Tage (trocken, geringe Luftfeuchte, ausbleibende Niederschläge) wird dazu keine optimalen Bedingungen mehr bieten.

Die Ausrichtung des Herbizideinsatzes sollte sich an den Unkräutern und deren Entwicklungsstadien richten und nicht nach der Entwicklung der Zuckerrübe. Vorsicht ist geboten bei Nachtfrösten, kalten, feuchten Bedingungen mit geringer Wachsschicht! Im Gegenzug muss bei anhaltender Trockenheit, hoher Einstrahlung und starker Wachsschicht die Blattaktivität erhöht werden.
Achten Sie in jedem Fall auf eine ausreichende Benetzung der Unkräuter (Düse, Wasser-AWM, Staubbildung). Applikationen früh morgens haben i.d.R. eine geringere Staubentwicklung und geringe Wachsschichten; im Gegenzug sind diese Maßnahmen auch „griffiger“ gegen die Rüben.

 

Auszug aus dem Rundschreiben der Landberatung Gifhorn-Wolfsburg e.V.

Anmerkung der Redaktion: zu Mittelwahl und -anwendung fragen Sie Ihren Berater vor Ort

03.04.2025

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