Auf Blattläuse als Virusvektoren achten

Im Herbst können Blattläuse und Zikaden die jungen Getreidebestände mit Viruskrankheiten infizieren. Durch die abgeschlossene Rüben- und Maisernte verloren die Blattläuse ihre Zwischenwirte und fliegen nun in die Getreidebestände ein. Auch Zikaden können virusbeladen sein und die Bestände infizieren. Blattläuse können das Gelbverzwergungsvirus (BYDV) und Zikaden das Weizenverzwergungsvirus (WDV) übertragen.

In der Land & Forst Nr. 42-2025 sind die aktuellen Monitoringergebnisse der Saugproben der LWK Niedersachsen abgebildet. Demnach sind aktuell der Blattlausflug als auch die Virusbeladung geringer als in den Vorjahren. Dennoch sollten September- und frühe Oktobersaaten ab dem 2-Blattstadium regelmäßig kontrolliert werden und bei Überschreitung der Bekämpfungsschwelle von 10 % befallenen Pflanzen mit einem Insektizid behandelt werden. Diese Maßnahme ist mit Blattdüngern und/oder Herbiziden mischbar. Auf eine ausreichende Wasseraufwandmenge von 250-300 l/ha sowie eine gute Benetzung, idealerweise mit einer Doppelflachstrahldüse, sollte geachtet werden.

In gelbverzwergungsvirus-toleranten Gerstensorten ist keine Läusebekämpfung notwendig. Dies betrifft folgende Sorten: …..

Warme und trockene Witterungsphasen fördern die Schädlinge. Bei Temperaturen < 12°C verbleiben die Blattläuse unbeweglich, aber lebend am Blattgrund oder in den Tüten. Wenn es tagsüber wärmer und sonniger wird (nachmittags), wandern sie zur Blattmitte und können leicht im Gegenlicht kontrolliert werden. Kurzzeitige Temperaturphasen von bis zu – 12 °C können sie überstehen. Erst bei länger anhaltenden Frostphasen oder Kahlfrösten werden die Läuse nachhaltig dezimiert. (Auszug aus dem Rundschreiben)

Autor: Landberatung Hameln-Holzminden e. V. und VuB-Ring Deister/Leine e. V.

Zur Mittelwahl und -anwendung fragen Sie bitte Ihren Berater vor Ort.

27.10.2025

Spezialist für Pflanzenbau finden

Get my current location