Aufgrund von zuhauf auftretenden Fruchtfolgeproblemen (zu enge Rapsfruchtfolge, zu wenig Sommerungen) rückt für einige Betriebe der Anbau von Leguminosen in den Vordergrund. Wenn diese in der eigenen Fütterung etabliert werden können, kann der Anbau von Ackerbohnen oder Futtererbsen sinnvoll sein. Mittlerweile wird von einigen Zuckerunternehmen ebenfalls ein Vertragserbsenanbau diskutiert.
Die Aussaat von Ackerbohnen sollte so früh wie möglich (ab Ende Februar) erfolgen, bis spätestens um den Monatswechsel März/April. Späte Saattermine erhöhen das Risiko für Ertragsverluste durch Hitze- und Trockenstress oder eine verspätete Ernte. Es sollte eine Anbaupause von 4-6 Jahren eingehalten werden, pH-Werte unter 6 beeinträchtigen die Knöllchenbildung und damit die N-Fixierung. Spätfröste bis -5 °C werden vertragen. Dabei sollte die Saatgutablage auf 6-8 cm Tiefe (größtmöglicher Schardruck) bei 40-45 Körnern/m² erfolgen.
Futtererbsen können auch auf leichteren Standorten angebaut werden. pH-Werte von < 6 sind ungünstig. Die Anbaupause sollte 6-8 Jahre nicht unterschreiten. Die Aussaat sollte nicht zu früh in trockene Böden erfolgen (ab Mitte März), da Futtererbsen im Vergleich zu Ackerbohnen eine höhere Frostempfindlichkeit besitzen. Die Aussaatstärke sollte zwischen 60-80 Körnern/m² bei 4-6 cm Ablagetiefe liegen. Leguminosen können den Stickstoff mit Hilfe von Knöllchenbakterien selber sammeln und brauchen nicht mit Stickstoff gedüngt werden. Auf kalten und umsetzungsträgen Böden kann eine kleine Andüngung jedoch förderlich sein, sofern die Düngebedarfsermittlung einen Bedarf ausweist.
Eine ausreichend wirksame Herbizidbehandlung in Bohnen und Erbsen kann nur noch im Vorauflauf stattfinden! Dabei ist die Bodenfeuchtigkeit entscheidend.
Auszug aus dem Rundschreiben
Autor: Landberatung Hameln-Holzminden e. V.
23.02.2023